Ab Freitag ist Tirol zehn Tage lang eine polizeikontrollierte Testpflichtzone.

Foto: APA / Hans Klaus Techt

Walser, Zangerl, Gerber, Hörl

In den letzten Tagen und Wochen melden sich immer wieder irgendwelche Präsidenten und Obmänner von Interessenverbänden zu Wort, um "denen da draußen" mitzuteilen, dass "wir uns das nicht mehr gefallen lassen", dass "wir uns nichts sagen lassen", dass "wir schon selber wissen", dass "wir aufsperren, wann wir wollen", oder gar drohen, dass "die uns schon kennenlernen werden".

Spätestens wenn mich dann Freunde und Bekannte von außerhalb Tirols kontaktieren und grob zusammengefasst nachfragen, was denn da bei/mit uns los sei in Tirol, wird mir klar, da sprechen Leute in meinem Namen, die ich nicht dazu ermächtigt habe, die ich nicht einmal gewählt habe. Deshalb sage ich hier ganz deutlich: Ich drohe niemandem, ich bin dankbar, wenn jemand Maßnahmen ergreift, um zu verhindern, dass viele Menschen schwer erkranken oder gar sterben. Diese "Wir-Sager" sprechen nicht in meinem Namen! Ob sie immer im Namen ihrer Klientel sprechen, sei darüber hinaus dahingestellt.

Irgendwann werden doch auch Seilbahnunternehmer, Hoteliers und sogar Frächter verstehen, dass diese an vorgestrige Betonschädelmentalität gemahnenden Wortspenden ihrer "Vertreter" unserem Land und vor allem auch ihnen nachhaltig schaden und Tirol dadurch ein Image erhält, das ein gedeihliches Zusammenleben mit anderen inmitten Europas erschwert und Tourismus eher behindert als fördert.

Clemens Lechner, 6130 Schwaz

Gesundheit zweitrangig?

Statt die Virologen entscheiden zu lassen, was in Hinblick auf die südafrikanische Virusmutation in Tirol zu geschehen hat, haben Politiker und Wirtschaftsfunktionäre das Gesetz des Handelns an sich gerissen. Sie handeln aus politischer "Notwehr" ohne jede medizinische Erfahrung, aber mit der Angst im Hinterkopf, dass sie, wenn sie sich nicht eisern gegen alle Einschränkungen stemmen, bei der nächsten Wahl mit dem nassen Fetzen aus dem Amt gejagt werden. Die Gesundheit der Österreicher ist scheinbar zweitrangig.

Josef Rosenberger, 8261 Sinabelkirchen

Auf nach Tirol!

Auf ins heilige Land Tirol! Ein Bundesland, in dem "nichts falsch" gemacht wird und immer alles in Ordnung und ganz transparent ist. Mit einem Landesvater an der Spitze, der weiß, wie er seine Untertanen gegen verleumderische Angriffe und gegen alle bösartige Maßnahmen, die von einer Wiener (!) Regierung verfügt werden, beschützt. Wo immer alle zusammenstehen wie ein Mann, denn Mander ’s ischt Zeit. Ein Bundesland, das im Falle einer Quarantäne alle Impfdosen aus ganz Österreich selbstverständlich und zu Recht für sich beansprucht. Auf ins Land von Andreas Hofer, das weiß, wie man seine Freiheiten verteidigt, vom Skifahren bis zum Urlauben in Südafrika. Seien wir auch dankbar, dass dieses Land Tirol, in dem der wunderbare Ort Ischgl liegt, das übrige Österreich großzügig zu sich gehören lässt.

Wolfgang Broer, per Mail

Unwürdiger Fingerzeig

Wie viel Antipathie muss man in sich tragen, um ein Kesseltreiben, wie es derzeit mit dem Land Tirol veranstaltet wird, zu veranstalten? (...) Solange die Milliarden aus dem (Tiroler) Tourismus in den Staatssäckel geflossen sind und viele davon in ganz Österreich profitiert haben, hat man gerne die Hand aufgehalten. Jetzt mit dem Finger auf Tirol zu zeigen und die Menschen in diesem Bundesland als Sündenbock hinzustellen ist schäbig, ungerecht und unwürdig.

Theodor Hanisch, 6020 Innsbruck

Ungiftige Tiroler

Wann kommt endlich die Zeit, wo Sie den Tatsachen entsprechend berichten? Der Großteil der Tiroler und Tirolerinnen hat sich an die Covid-Vorgaben gehalten! Es ist eine Frechheit, wie negativ Sie berichten, wir sind nicht giftiger oder gefährlicher als alle anderen Menschen auf diesem Planeten.

Markus Kogler, 6306 Söll

Niveauloses Geschrei

Man kann nur hoffen, dass uns alle außerhalb unserer Landesgrenzen nicht für schwachsinnig halten. Für die Hörls, Walsers und wie sie alle heißen kann man sich als normaler Mensch ohnehin nur schämen, unser Landeshauptmann erweist seinem Land auch keinen guten Dienst. Krisen und Kommunikationsmanagement waren von Anfang an nicht einmal im Ansatz vorhanden, an deren Stelle stehen Selbstmitleid, niveauloses Geschrei, Beschimpfungen und sinnbefreite Drohungen Richtung Bundesregierung.

Katrin Kofler, per Mail

Neidgesellschaft im Osten

Als Westösterreicher habe ich das Ski-Bashing mittlerweile echt satt, da die Liftbetreiber wirklich alles dafür tun, einen sicheren Betrieb zu leisten. In einem STANDARD-Artikel über das Corona-Risiko beim Skifahren (28. 1.) wird eine Ages-Studie erläutert und diskutiert. Daraus geht hervor, dass keine Ansteckungen auf das Skifahren zurückzuführen sind. Selbst Gegenargumente weist die Infektionsepidemiologin der Ages entschieden zurück und stellt sie richtig. Es zeigt sich also, dass vom Skifahren keine (oder nur sehr geringe) Gefahr ausgeht.

Umso mehr verwundert war ich, als ich die Stellungnahme des Epidemiologen Gartlehner gelesen habe, der sich schon mehrmals für eine Schließung der Skigebiete aussprach. Da dem Wissenschafter sichtlich die Argumente ausgegangen waren, brachte er sehr abstruse Gegenargumente in die Diskussion ein. Da es in Ostösterreich viel Hochnebel gebe und die Menschen darunter festsitzen würden, solle es Sperren für alle Skigebiete geben.

Dieses völlig haltlose Argument zeigt einmal mehr die Neidgesellschaft in Österreich auf. Für mich ist diese Argumentation einzig ein Zugeständnis von Neid gegenüber den Alpenregionen und in keinster Weise eines Wissenschafters würdig.

Tobias Loinger, per Mail (9.2.2021, Update: 12.2.2021)