Land der Äcker, zukunftsreich? Wohl eher Land der Asphaltböden. Österreichs Bundeshymne verliert an Aktualität, immer mehr Flächen werden versiegelt. Laut dem WWF wird etwa alle zehn Jahre eine Fläche in der Größe von Wien neu verbaut. Das ist nicht nur schlecht für Boden und Tierwelt, sondern auch für das Klima.

Bild nicht mehr verfügbar.

Beim Bodenverbrauch ist in Österreich eine Gesamtstrategie ausständig.
Foto: Getty Images

Beton und Asphalt speichern Wärme besonders lange, was Großstädte wie Wien in den Sommermonaten zu regelrechten Hitzeinseln macht. Das Problem ist gerade in Österreich ernst zu nehmen, denn das Alpenland ist von der Klimaerwärmung besonders stark betroffen. Die Temperatur ist hierzulande im Vergleich zum globalen Mittel doppelt so stark gestiegen.

Zwar werden in einzelnen Städten und Gemeinden durchaus Maßnahmen gesetzt, um der fortschreitenden Erwärmung durch gekühlte Straßen und Begrünung entgegenzuwirken, die Schritte helfen aber nur bedingt. Die Maßnahmen können lokal für Abkühlung sorgen, sind aber im wahrsten Sinne des Wortes ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn ein paar Kilometer entfernt weiter versiegelt wird.

Beim Bodenverbrauch ist eine Gesamtstrategie ausständig. Im Regierungsprogramm hat Türkis-Grün einen Zielpfad zur Reduktion des Flächenverbrauchs festgelegt. Der muss endlich verbindlich umgesetzt und mit den Ländern koordiniert werden. Sonst bleiben wir ein Land der Versiegler. (Nora Laufer, 9.2.2021)