Die Katze sieht verunsichert aus.

Foto: Youtube/Screenshot

Der Livestream eines Gerichtsverfahrens im US-Bundesstaat Texas hat zuletzt eine unerwartete Wendung genommen, als der Anwalt Rod Ponton als Babykatze in dem Zoom-Meeting auftauchte. Mit traurigen Augen blickte das Tier in die Kamera und versicherte: "Ich bin hier, live, ich bin keine Katze!" Dabei handelte es sich um einen Filter, den der Anwalt aus Versehen aktiviert hatte und der offenbar bereits Sekunden später entfernt werden konnte.

Gegenüber CNN erklärte Ponton, dass er den Computer seiner Assistentin für die Anhörung genutzt habe und entweder sie oder ihre Tochter während eines vorherigen Anrufs den Katzenfilter aktiviert hatten. "Die Katze war einfühlsam", sagte er dem TV-Sender. "Sie war genauso aufgebracht wie ich."

394th District Court of Texas - Live Stream

Professioneller Umgang

Der zuständige Richter Roy Ferguson lobte den professionellen Umgang mit der Situation: "Beim Anschauen des Videos sieht man, dass ihn niemand verspottete oder auslachte. Das zeigt die Professionalität und Würde, die diese Richter zu den virtuellen Anhörungen mitbringen."

Zusätzlich nahm Ferguson den Fall des "Katzenanwalts" als Anlass dafür, auf Twitter Tipps zu geben, die ein ähnliches Missgeschick bei Geschäftsanrufen verhindern sollen. "Wenn ein Kind Ihren Computer vor einer virtuellen Anhörung benutzt hat, überprüfen Sie die Videoeinstellungen, um sicherzugehen, dass kein Filter aktiviert ist", schrieb er am Dienstag in einem Beitrag.

Ponton hat Humor

Auch Ponton kann inzwischen über seinen Auftritt als Katze lachen, erzählte er CNN: "Anfangs war ich noch etwas verärgert, aber dann habe ich erkannt, dass die Geschichte viral geht, und habe versucht, mit dem Rest des Landes darüber zu lachen. Ich glaube, wir alle brauchen gerade ein bisschen Humor."

Ein interessantes Detail, das beim Anschauen auffällt, ist der Warnhinweis in der linken oberen Ecke des Videos. Dort wird darauf hingewiesen, dass eine "Aufzeichnung dieser Anhörung oder des Livestreams verboten ist". Ein Regelbruch soll demnach mit bis zu 500 Dollar oder einer Freiheitsstrafe von bis zu 180 Tagen geahndet werden. Für die Verbreitung des liebenswürdigen Beitrags sorgte das Gericht allerdings selbst. (mick, 10.2.2021)