Nicht einmal ein Viertel der Studierenden fühlt sich in der aktuellen Zeit mit den Studienkollegen verbunden.

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Seit November wird an den Hochschulen von zu Hause aus studiert. Die Studierenden sind dabei oft auf sich allein gestellt und studieren abseits von Hörsälen, Campus und Studienkollegen. Einsamkeit oder Stress sind die Folgen, so das Ergebnis der aktuellen Studierendenbefragung von Studo, einer Service-App für Studierende. 420 Studierende von Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen haben an der Umfrage zum Thema "Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Studierende" teilgenommen.

Der gestiegene Lernaufwand sei, so eines der Ergebnisse, die größte Herausforderung. Neun von zehn Studierenden gaben an, dass sie der aktuelle Lernaufwand für das Studium überfordere und derzeit mehr von ihnen gefordert werde. Durch die erhöhten Belastungen im Studium, die Isolation und die allgemeine Unsicherheit in allen Lebensbereichen wird die mentale Gesundheit von Studierenden enorm belastet.

Einsamkeit durch Distance Learning

Nicht einmal ein Viertel der Studierenden fühlt sich in der aktuellen Zeit mit den Studienkollegen verbunden. "Zu einem Studium gehören auch die Begegnungen am Campus, spontane Diskussionen im Kurs und das Lernen mit der Lerngruppe in der Bibliothek", so die Rückmeldung der befragten Studierenden. In Anbetracht des andauernden Lockdown-Zustands fühlen sich viele mut- und hoffnungslos. "All diese Emotionen sind normal, wenn wir uns an eine neue Situation anpassen müssen – sollten aber keinesfalls unter den Tisch gekehrt werden, da diese langfristig die Entstehung psychischer Erkrankungen begünstigen können", betont Bernadette Frech, CEO von Instahelp, einer Online-Plattform für psychologische Beratung, die mit Studo kooperiert und Hilfe anbietet.

Im Vergleich zum Lockdwon im März vergangenen Jahres wurde die digitale Lehre verbessert. Mehr als die Hälfte der Studierenden fühle sich von der Hochschule gut oder sehr gut unterstützt. "Sie schaffen es, Lernfortschritte in ihrem Studium zu machen – auch wenn sich durch die Einstellung des Lehr- und Prüfungsbetriebs für rund die Hälfte der an der Umfrage teilnehmenden Studierenden das Studium verzögert", ergänzt Lorenz Schmoly, Studo-Geschäftsführer. (red, 11.2.2021)