In nur 24 Bezirken entwickelte sich die Bevölkerungszahl rückläufig.

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Wien – Am 1. Jänner 2021 haben vorläufigen Ergebnissen der Statistik Austria zufolge 8.933.346 Menschen in Österreich gelebt, um 32.282 (plus 0,36 Prozent) mehr als zu Beginn 2020. Damit war die Bevölkerungszunahme etwas geringer als im Jahr zuvor (plus 42.289 bzw. 0,48 Prozent). 17,1 Prozent der Bevölkerung sind ausländische Staatsangehörige.

"Österreich wächst weiterhin", sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Voraussichtlich wird in den nächsten Jahren die Neun-Millionen-Marke erreicht. "Derzeit sehen wir die stärksten Zuwächse im Osten Österreichs rund um Wien, aber auch im Burgenland und in Vorarlberg." Das Bevölkerungswachstum wird laut Thomas ausschließlich durch Menschen mit nichtösterreichischer Staatsangehörigkeit getrieben: "Ohne sie wäre Österreich im Jahr 2020 nicht gewachsen, sondern um 0,17 Prozent geschrumpft."

Burgenland an der Spitze

Mit 0,54 Prozent verzeichnete das Burgenland – wie bereits 2008 – die größte prozentuale Bevölkerungszunahme. Ebenfalls deutlich über dem Bundesdurchschnitt lagen Wien (plus 0,52) und Vorarlberg (plus 0,51). Nur leicht über dem österreichweiten Bevölkerungswachstum rangierten Niederösterreich und Salzburg (plus 0,40) sowie Oberösterreich (plus 0,37). Etwas niedriger war der Anstieg in Tirol (plus 0,33) und in Kärnten (plus 0,17) sowie in der Steiermark (plus 0,06), wo die Bevölkerungszahl praktisch stagnierte.

Auf regionaler Ebene gab es in insgesamt 69 politischen Bezirken einen Bevölkerungszuwachs, etwa in allen Bezirken Vorarlbergs und des Burgenlandes. Auch in Oberösterreich, Salzburg und Tirol verzeichneten die meisten Bezirke positive Bevölkerungsbilanzen. Am stärksten fielen die Zuwächse allerdings in der Ostregion rund um Wien aus. Die drei größten Zuwächse verbuchten die Bezirke Bruck an der Leitha (plus 1,76 Prozent) und Eisenstadt-Umgebung (plus 1,47 Prozent) sowie die Stadt Wiener Neustadt (plus 1,43 Prozent).

Minus im Waldviertel, Lungau und Obersteiermark

Rückläufig entwickelten sich die Bevölkerungszahlen in 24 politischen Bezirken. Einen flächendeckenden Bevölkerungsrückgang gab es im niederösterreichischen Waldviertel, in der gesamten Obersteiermark und dem angrenzenden Salzburger Lungau sowie weiten Teilen Kärntens. Am stärksten schrumpfte die Einwohnerzahl im Bezirk Leoben (minus 0,84 Prozent), in Krems an der Donau und Waidhofen an der Ybbs (minus 0,78), im Bezirk Gmünd (minus 0,74) sowie der Landeshauptstadt Innsbruck (minus 0,70).

Den vorläufigen Ergebnissen zufolge lebten am 1. Jänner insgesamt 1.531.262 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft in Österreich. Der Anteil ausländischer Staatsangehöriger an der Gesamtbevölkerung stieg von 16,7 Prozent am 1. Jänner 2020 auf 17,1 Prozent am 1. Jänner 2021. Im Laufe des Jahres 2020 erhöhte sich somit die Zahl der ausländischen Staatsangehörigen um 45.039 Menschen (plus 3,03 Prozent), während gleichzeitig die Zahl der österreichischen Staatsangehörigen rückläufig war (minus 12.757 Personen bzw. minus 0,17 Prozent).

Mehr als vier Fünftel des Anstiegs bei ausländischen Staatsangehörigen entfiel auf Bürgerinnen und Bürger der EU, nur etwa 18 Prozent waren Drittstaatsangehörige. Besonders stark fiel der Zuwachs bei deutschen (plus 8.774 Personen) und bei rumänischen Staatsangehörigen (plus 8.329) aus, die zugleich auch die beiden größten Nationalitäten in Österreich waren. (APA, 11.2.2021)