Foto: gpi

Das Verkehrsministerium denkt an, die "Stopp Corona"-App als Nachweistool für Corona-Tests und Impfungen für Flugreisen weiterzuentwickeln. "Jetzt geht es darum, dass wir einen einheitlichen Testnachweis und dann auch einen einheitlichen Impfnachweis brauchen, der vor allem praktikabel und einfach ist", sagte Magnus Brunner (ÖVP), für Luftfahrt zuständiger Staatssekretär im Verkehrsministerium, im ORF-"Morgenjournal" am Donnerstag.

Dass Passagiere künftig auf Flugreisen entweder auf Corona getestet oder dagegen geimpft sein müssen, gilt als sicher. Die Branche wünscht sich dem "Morgenjournal" zufolge digitale Lösungen, allerdings ist ein EU-weit einheitliches Vorgehen nicht in Sicht. Hier könnte als nationale Lösung die "Stopp Corona"-App zum Einsatz kommen.

Brunner verweist etwa auf Dänemark, wo eine entsprechende App fürs Handy in Vorbereitung ist. In Österreich könnte man auf der "Stopp Corona"-App aufbauen. "Weil sie sich anbietet, und die Experten bestätigen das auch alle, dass es einfach eine kostengünstige, eine rasche und auch eine einfache Möglichkeit ist, hier diese Testnachweise zu administrieren", so der Staatssekretär. Fraglich ist allerdings, inwiefern Googles und Apples Schnittstelle zum Contact-Tracing das erlaubt. Diese sieht vor, dass Nutzer nicht eindeutig identifiziert werden können – anderenfalls bieten die IT-Konzerne sie nicht mehr an. "Entgegen der Meinung von Staatssekretär Brunner haben wir Datenschutzbedenken bei einer solchen App", sagt Thomas Lohninger von der Grundrechts-NGO Epicenter Works zum STANDARD. Ein anonymer Impf- und Testnachweis wäre nämlich leicht zu fälschen. "Aus diesem Grund handelt es sich hier um sensible Gesundheitsdaten."

Flughafen begrüßt Vorschlag

Die Flughafen Wien AG hat den Vorschlag Brunners umgehend begrüßt. "Covid-19 wird uns noch einige Zeit begleiten, und Österreichs Wirtschaft und Tourismus brauchen dringend mehr Reisefreiheit. Die Lösung liegt in der Digitalisierung", sagte Vorstandsdirektor Günther Ofner. Eine Anwendung am Smartphone, einfach bedienbar und mit aktuellen Informationen zum persönlichen Test- und Impfstatus einer Person, sollte als valider Gesundheitsnachweis bei Reisen fungieren. Die "Stopp Corona"-App könne dafür eine gute Basis sein und könnte einfach weiterentwickelt werden, so Ofner. "Darüber hinaus braucht es in weiterer Folge auch europäische Lösungen."

Die "Stopp Corona"-App haben in Österreich etwa 1,4 Millionen Menschen heruntergeladen. Immer wieder sorgt sie für Datenschutz-Diskussionen. Diese Sorgen sind Brunnner zufolge aber unbegründet, "auch wenn die App zum Test- oder Impfnachweis fürs Fliegen weiterentwickelt wird". (muz, APA, 11.2.2021)