Janine Flock im Kanal.

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Altenberg – Janine Flock liegt nach den ersten beiden Läufen der Skeleton-WM in Altenberg nur auf dem 15. Rang. Die Gesamtweltcup-Gewinnerin aus Tirol verlor am Donnerstag insgesamt 2,25 Sekunden auf die führende Deutsche Jacqueline Lölling. Flock hatte im ersten Lauf in Kurve vier gerade noch einen Sturz vermieden und war deshalb nicht über Rang 17 hinausgekommen. Im zweiten Versuch fuhr die 31-Jährige dann zu verhalten (12. Laufzeit), womit sie keine Chance mehr auf eine Medaille hat.

"Schon aus Kurve zwei heraus habe ich gespürt, ich habe mit dem Schlitten keinen Halt. Das war brutal, so etwas habe ich noch nie erlebt", sagte Flock zum verhauten ersten Lauf, in dem sie auch mehrmals die Bande touchiert hatte. "Wir haben uns beim Material leider komplett vergriffen. So war Janine chancenlos", erklärte ihr Trainer und Lebenspartner Matthias Guggenberger. Im Training hatte es noch minus 17 Grad, am Renntag lag die Temperatur dann bei minus 7.

"Das Risiko war es wert. Es war auch das erste Mal, dass wir uns so vertan haben", meinte Flock, die in acht Weltcuprennen in dieser Saison immer auf dem Podest gelandet war und dreimal gesiegt hatte. "Diese Erfahrung bringt uns wichtige Erkenntnisse Richtung Olympia. Das packen wir in unsere Schatzkiste für Peking. Wir wissen ja, was los ist und warum ich solche Probleme hatte."

Dreikampf um Gold

Der Entscheidung um Gold wird am Freitag ein Dreikampf zwischen Lölling, der Russin Jelena Nikitina (+0,11 Sek.) und Titelverteidigerin Tina Hermann (+0,24). Die deutsche Topfavoritin war nach dem ersten Lauf nur Elfte gewesen, raste aber dann mit überlegender Tagesbestzeit von 58,02 Sekunden noch auf den dritten Zwischenrang.

Auch bei den Männern dürften sich Russland und Deutschland die Medaillen ausmachen. In Führung nach zwei von vier Läufen liegt der Russe Alexander Tretjakow, dicht gefolgt von den Deutschen Felix Keisinger (+0,04 Sek.) und Christopher Grotheer (+0,06). Einen ungewöhnlichen Rückstand hatte – ähnlich wie Flock – der sechsfache Weltmeister Martins Dukurs, der nach der Omega-Kurve enorme Probleme offenbarte. Der Weltcup-Gesamtsieger und Topfavorit aus Lettland liegt nach zwei Läufen bereits mit 1,83 Sekunden Rückstand auf Platz 14. Auch Olympiasieger Yun Sungbin aus Südkorea enttäuschte trotz Startbestzeiten mit Platz 16.

Etwas besser erging es den Österreichern, die aber auch schon viel Rückstand aufweisen. Samuel Maier ist Elfter (+1,52), Florian Auer (+1,71) 13. (APA, 11.2.2021)