Der LASK will Sturm in Pasching schlagen.

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Linz/Graz – Voller Optimismus nimmt der LASK das Fußball-Bundesliga-Heimspiel am Sonntag gegen Sturm Graz in Angriff. Nachdem sie einen Stolperstart ins neue Jahr hingelegt hatten, überzeugten die Linzer zuletzt beim 3:1-Auswärtssieg über St. Pölten. "Dieses Spiel war ein Schritt in die Richtung, um eine gewisse Leichtigkeit zu entwickeln. Ich hoffe, dass es uns Zuversicht gibt", erzählte Trainer Dominik Thalhammer.

Die Oberösterreicher liegen derzeit auf Platz vier, sechs Punkte hinter Spitzenreiter Red Bull Salzburg und einen Zähler hinter dem Dritten Sturm. Tabellenpositionen und Punkte spielen derzeit aber laut Thalhammer nur eine untergeordnete Rolle. "Es ist wichtig, dass wir in den kommenden Partien nicht so auf das Endergebnis schauen, sondern dass wir ein paar Punkte gefunden haben, die wir besser machen können. Wenn wir den Fokus auf ständigen Verbesserungen haben, hoffe ich nicht, dass wir verkrampfen", sagte Thalhammer.

Ein Blick auf die jüngste Heimstatistik trägt nicht zur Entspannung bei – beide Partien in diesem Jahr in Pasching wurden verloren. Ob dies an der im Vergleich zum Linzer Stadion kleineren Spielfläche liegt, wollte Thalhammer nicht beurteilen. "Es ist spekulativ, ob hier ein kausaler Zusammenhang besteht. Gegen Wattens (Anm.: 2:4) war es einfach keine gute Leistung, ich weiß nicht, ob wir da auf der Gugl besser gespielt hätten. Und gegen Rapid (1:2) war es eine Schnittpartie. Jetzt liegt es an uns zu beweisen, dass wir in Pasching gut spielen können", betonte Thalhammer.

Vor Sturm zeigte der 50-Jährige großen Respekt. "Sir haben sich gut entwickelt und im Vergleich zur letzten Saison klar verbessert. Außerdem haben sie zum Beispiel mit Jantscher oder Kiteishvili große individuelle Qualität, und sie verteidigen die eigene Box sehr aggressiv."

Austria "muss Zählbares mitnehmen"

Nach den unbelohnten Mühen gegen Salzburg muss die Austria ihr Punktekonto in den kommenden Wochen anwachsen lassen, um die Meistergruppe der Fußball-Bundesliga nicht aus den Augen zu verlieren. Das Heimspiel gegen den TSV Hartberg am Sonntag (14.30 Uhr) wird für die siebentplatzierten Wiener schon zum Pflichtsieg. Die Oststeirer wollen wieder einmal unbeschwert auftreten. Sie warten im Frühjahr noch auf ein Erfolgserlebnis.

"Die Aufgaben, die auf uns zukommen, sind keine Selbstläufer. Aber wenn wir den Blick nach oben machen wollen und sehen, dass die Spiele weniger werden, müssen wir Zählbares mitnehmen", sagte Austria-Trainer Peter Stöger. Auf den WAC fehlen den Favoritnern drei Zähler, auf die fünftplatzierte WSG Tirol sind es schon sechs. Gegen Hartberg erwartete Stöger eine "total offene" Partie. Der Tabellen-Neunte musste diese Woche unfreiwillig pausieren, da das heimische Terrain für die Partie gegen die WSG nicht spieltauglich war.

Sechs Punkte fehlen Hartberg derzeit auf die Top Sechs. Aus den Partien gegen den WAC, Sturm Graz und Salzburg war im Jahr 2021 nur das Remis gegen die Wolfsberger ein Zugewinn. Markus Schopp sah sein im Vorjahr in der Meistergruppe engagiertes Team dennoch nicht in der Bringschuld. "Wenn wir oben dabei sind, wäre es toll. Aber wir wollen mit den Beinen am Boden bleiben", sagte der TSV-Coach. Über die ganze Saison betrachtet, habe man "zu viele Momente gehabt, wo nicht alles gepasst hat".

Die Austria und Hartberg verbinden mit den bisherigen Saisonduellen unterschiedliche Emotionen. Die Steirer holten mit einem 2:1 Ende Oktober den ersten Saisonsieg. Die Austria gewann im ÖFB-Cup-Achtelfinale dann in Wien mit 5:3.

Der für die Violetten zufriedenstellende Start ins Frühjahr wurde durch das Doppel in Salzburg ausgebremst. Auch wenn der positive Zuspruch nach dem 1:3 am Mittwoch da war – für Stöger war dies mit Blick auf das Ergebnis nur ein schwacher Trost. Dazu hinterließ der gegen den Meister betriebene "riesige" Aufwand müde Akteure, wie der Trainer am Freitag anmerkte. Eric Martel könnte am Sonntag trotz einer in Salzburg erlittenen Kopfblessur dabei sein. "Wenn er halbwegs etwas sieht, wird er die Hand heben, um wieder dabei zu sein", meinte Stöger über den 18-jährigen Mittelfeldmann. Neuzugang Marco Djuricin war Freitagabend bei den Young Violets im Einsatz und könnte gegen Hartberg in den Kader rutschen.

Ried und St. Pölten noch ohne Sieg 2021

Für den SKN St. Pölten ist es wohl ein Spiel der allerletzten Chance auf die Meisterrunde der Fußball-Bundesliga, für die SV Ried ein weiteres im Kampf gegen den Abstieg. Das Duell der beiden 2021 noch sieglosen Teams am Sonntag (14.30 Uhr) ist aller Voraussicht nach schon ein Vorgeschmack auf die Qualifikationsgruppe.

Ried, das im fünften Spiel unter Neo-Coach Miron Muslic noch auf das erste volle Erfolgserlebnis wartet und zwei Punkte hinter den St. Pöltnern auf Rang zehn liegt, muss die späte 1:2-Niederlage bei Sturm verdauen. Da ging man durch ein Freistoßtor von Jusuf Gazibegovic in der Nachspielzeit trotz beherzter Vorstellung nach Seitenwechsel noch k.o. "Es war eine wirklich bittere Last-Second-Niederlage. Wir haben einen sehr großen Aufwand betrieben, um einen Punkt aus Graz zu entführen. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir es ihnen sehr schwer gemacht", befand Muslic.

Das soll gegen den SKN schon von Beginn an gelingen, ein Rückstand wie so oft in dieser Saison vermieden werden. "Wir müssen am Sonntag an unsere Leistungsgrenze gehen. Wenn wir das schaffen, werden wir uns mit einem Heimsieg belohnen. Und das haben wir auch fest vor", versuchte Muslic Optimismus zu versprühen. Hoffnungsfroh darf den Coach nicht zuletzt stimmen, dass sein bester Mann nach überstandenen Transfer-Wehen wieder voll fokussiert zu sein scheint. Der im Sommer zu Rapid wechselnde Marco Grüll bewies dies gegen Sturm mit seinem ersten Tor seit Dezember.

Nach einem "Dreier" lechzt auch St. Pölten. Die Truppe von Trainer Robert Ibertsberger ist seit sechs Runden sieglos und ging zuletzt gegen Rapid, den WAC und den LASK als Verlierer vom Platz. Rang sechs ist bereits fünf Punkte entfernt. Vor allem die zahlreichen Patzer vor den Gegentoren ärgerten Ibertsberger. "Wenn man drei Tore aus Standardsituationen bekommt, wird es nicht nur gegen den LASK schwer", meinte der Salzburger zuletzt. "Es ist bitter, dass wir wieder solche Fehler gemacht haben, dann kann man auch nichts mitnehmen." (red, APA, 12.2.2021)

Bundesliga-Aufstellungen, 17. Runde, Sonntag

SV Ried – SKN St. Pölten (Ried, Josko-Arena, 14.30 Uhr). Bisheriges Saisonergebnis: 0:4 (a); keine Ergebnisse 2019/20

Ried: Sahin-Radlinger – Meisl, Reifeltshammer, Boateng – Kerhe, Ziegl, Nutz, Lercher – Bajic, Schmidt, Grüll

Ersatz: Daniliuc – Reiner, Lackner, Stosic, Canadi, Wießmeier, Gschweidl, Möschl

Es fehlen: Paintsil, Sulley (beide Trainingsrückstand), Satin (Muskelfaserriss), Offenbacher (nach Gehirnerschütterung)

St. Pölten: Riegler – Blauensteiner, Luan, Muhamedbegovic, Schulz – Schütz, Pokorny, Luxbacher – Davies, Schmidt, Hugi

Ersatz: Gremsl – Drescher, Steinwender, Tanzmayr, Meister, Halper, Tetteh

Es fehlt: Asadi (Mittelfußknochenbruch)

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FK Austria Wien – TSV Hartberg (Wien, Generali Arena, 14.30 Uhr). Bisheriges Saisonergebnis: 1:2 (a), ÖFB-Cup-Achtelfinale: 5:3 (h). 2019/20: 2:2 (a), 5:0 (h), Play-off: 2:3 (h), 0:0 (a).

Austria: Pentz – Zwierschitz, Schösswendter, Palmer-Brown, Poulsen – Ebner, Martel – Teigl, Sarkaria, Jukic – Pichler

Ersatz: Kos – Madl, Handl, Grünwald, Wimmer, Fitz, Zeka

Es fehlen: Suttner (Seitenbandriss im Knie), Monschein, Demaku (beide im Aufbautraining)

Fraglich: Martel (Kopfverletzung)

Hartberg: Swete – Kainz, Gollner, Luckeneder, Klem – Nimaga – Horvath, Heil, Ertlthaler – Chabbi, Schmerböck

Ersatz: Sallinger – Lienhart, Gölles, Rotter, Horvat, Tijani, Ried, Tadic

Es fehlt: Lema (im Aufbautraining)

Fraglich: Klem (angeschlagen), Rep (muskuläre Probleme)

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LASK – SK Sturm Graz (Pasching, Raiffeisen Arena, 17.00 Uhr). Bisheriges Saisonergebnis: 2:0 (a); 2019/20: 2:0 (a), 3:3 (h), 4:0 (h), 2:0 (a)

LASK: Schlager – Wiesinger, Trauner, Andrade – Ranftl, Holland, Michorl, Potzmann – Goiginger, Eggestein, Gruber

Ersatz: Gebauer – Filipovic, Renner, Balic, Madsen, Plojer, Succar

Es fehlen: Grgic (Rückenbeschwerden), Reiter (Oberschenkelverletzung), Karamoko (Muskelfaserriss), Raguz (Kreuzbandriss)

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Nemeth, Gorenc-Stankovic, Dante – Hierländer, Ljubic, Kiteishvili, Kuen – Friesenbichler, Jantscher

Ersatz: Schützenauer – Geyrhofer, Ingolitsch, Zettl, Jäger, Shabanhaxaj, Balaj, Yeboah

Es fehlen: Wüthrich (gesperrt), Trummer (im Aufbautraining)