Altach holte in Unterzahl einen Punkt.

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Altach – Der Erfolgslauf von Rapid in der Fußball-Bundesliga ist nach fünf Siegen in Folge beendet. Die Hütteldorfer erreichten am Samstag in der 17. Runde auswärts gegen den SCR Altach nur ein 0:0 – und das trotz langer Überzahl nach Gelb-Rot für Emanuel Schreiner (23.). Damit vergrößerte sich der Rückstand des Tabellenzweiten auf Spitzenreiter Red Bull Salzburg auf drei Zähler. Die Vorarlberger gaben durch den Punktgewinn die Rote Laterne wieder an die Admira ab.

Die Partie wäre wohl anders verlaufen, hätte nicht Schiedsrichter Manuel Schüttengruber in der achten Minute ein Handspiel von Altachs David Bumberger im eigenen Strafraum übersehen. Eine Viertelstunde später stellte der Referee Schreiner "nur" mit Gelb-Rot vom Platz, obwohl sich der 32-Jährige für seine Tritte gegen den am Boden liegenden Filip Stojkovic die Rote Karte verdient gehabt hätte.

Wer den Ton angab

Vor und nach dem Ausschluss war Rapid die klar tonangebende Mannschaft, hatte aber zunächst Probleme beim Herausspielen von echten Torchancen. Vor der Pause wurde es lediglich bei Versuchen von Dejan Petrovic (15./Martin Kobras parierte), Maximilian Ullmann (30./daneben) und Christoph Knasmüllner (33., 40.) halbwegs gefährlich.

Nach dem Seitenwechsel nahm der Druck der Gäste zu. Die in der Offensive inexistenten Altacher, die nach einer knappen halben Stunde Kapitän Philipp Netzer wegen einer Verletzung verloren, wehrten sich verbissen gegen das Gegentor und profitierten von Rapids Chancenwucher. Der eingewechselte Yusuf Demir scheiterte an Kobras (58.), ein Schuss von Srdan Grahovac wurde von Stefan Haudum vor der Linie abgewehrt (66.) und Thorsten Schick lief allein auf Kobras zu, konnte den Schlussmann aber nicht überwinden (71.). Außerdem parierte Kobras einen Kopfball von Mateo Barac und hatte Glück, dass Leo Greiml den Nachschuss von Demir unfreiwillig abblockte (78.).

Selbst das Comeback von Taxiarchis Fountas ab der 65. Minute nach abgesessener Sperre brachte für Rapid nicht mehr das heiß ersehnte Tor. Damit blieben die Grün-Weißen zum zweiten Mal in dieser Liga-Saison ohne erzielten Treffer – zuvor war dies nur beim Heim-0:3 gegen WSG Tirol am 13. Dezember der Fall gewesen. Die Altacher wiederum durften sich nach vier Niederlagen aus den vergangenen fünf Runden über ein kleines Erfolgserlebnis freuen und liegen dank der um drei Treffer besseren Tordifferenz vor der Admira. (APA, 13.2.2021)

Fußball-Bundesliga (17. Runde):

SCR Altach – SK Rapid Wien 0:0. Altach, Cashpoint-Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus-Pandemie), SR Schüttengruber

Altach: Kobras – Oum Gouet, Bumberger, Netzer (26. Anderson), Karic – Casar, Haudum, Fischer – Meilinger (46. Maderner), Schreiner – Obasi (67. Bukta)

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Greiml, Barac, Ullmann – Petrovic, Grahovac (80. Alar) – Schick, Knasmüllner (46. Demir), Ritzmaier (65. Fountas) – Kara

Gelb-Rot: Schreiner (23./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Obasi, Casar bzw. Barac

Stimmen:

Alex Pastoor (Altach-Trainer): "Wir waren sehr gut organisiert. Rapid hatte zwei, drei Topchancen, da hat uns Kobras gerettet. Unser Auftritt war hervorragend, wir haben bis zum Schluss gekämpft."

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): "Wir werden jetzt nicht in Panik verfallen und das Spiel genau analysieren. Man hat gesehen, wer auf drei Punkte spielen wollte. Der Ausschluss hat Altach in die Karten gespielt, weil sie dann mit Mann und Maus verteidigt und uns die Räume genommen haben. Dennoch hatten wir die Chancen, das Spiel zu entscheiden. Die Altacher hatten auch das Glück auf ihrer Seite und mit Kobras einen guten Tormann. Natürlich hätten wir lieber gewonnen, aber solche Spiele gibt es eben."