Die Proteste der vergangenen Tage richtete sich gegen eine Welle an Verhaftungen im Land.

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Naypyidaw – Das Militär in Myanmar will seine Macht nach dem Putsch durch eine Reihe neuer Erlasse festigen. Die Einwohner müssen künftig nächtliche Besucher bei den Behörden melden, wie das Militär am späten Samstagabend (Ortszeit) auf seiner Facebook-Seite bekannt gab. Andernfalls drohen Geld- oder sogar Gefängnisstrafen. Auch können verdächtige Personen und Privateigentum ohne vorherige gerichtliche Genehmigung durchsucht werden.

In den vergangenen Tagen gab es landesweite Massenproteste gegen den Militärputsch. In Yangon, der Wirtschaftsmetropole und größten Stadt des südostasiatischen Landes, demonstrierten am Samstag erneut Tausende Menschen. Auch in der Hauptstadt Naypyitaw, der zweitgrößten Stadt Mandalay sowie weiteren Städten kam es zu Demonstrationen.

Die Proteste richteten sich auch gegen die jüngste Verhaftungswelle: "Stoppt die nächtlichen Entführungen", stand auf einem der Transparente der Demonstranten in Yangon. Dem Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen (UN) zufolge wurden seit dem Putsch am 1. Februar mehr als 350 Menschen festgenommen, darunter Regierungsvertreter Beamte, Aktivisten und Mönche, von denen einige aus "zweifelhaften Gründen" angeklagt worden seien. Auch die entmachtete De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi ist festgesetzt worden. (APA, 14.2.2021)