Szenen einer Machtübergabe: Italiens neuer Ministerpräsident Mario Draghi bekommt von seinem Vorgänger Giuseppe Conte die traditionelle Glocke überreicht.
Rom – Die neue Einheitsregierung um den ehemaligen Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, nimmt mit dem Segen Brüssels ihren Kurs auf. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verwies auf die langjährige Erfahrung Draghis als Krisenmanager. Diese werde eine "außerordentliche Bereicherung für Italien und Europa insgesamt" sein, "gerade in diesen schwierigen Zeiten", schrieb sie auf Twitter.
"Menschlich und politisch eng verbunden"
Von der Leyen betonte, sie freue sich darauf, mit Draghi an einer "gemeinsamen Erholung" von der Coronakrise und einem "ehrgeizigen" Europa zu arbeiten. Auch der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, erklärte, er freue sich, wieder mit Draghi zusammenarbeiten zu können.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gratulierte Draghi "herzlich" zur Angelobung. Er freue sich "auf unsere enge Zusammenarbeit auch im Hinblick auf die Bewältigung der Covid-19-Pandemie", betonte Kurz am Samstagnachmittag auf Twitter. Als Nachbarländer seien Italien und Österreich "menschlich und politisch eng verbunden. Zudem ist Italien unser zweitwichtigster Handelspartner."
"Stärkeres, solidarisches Europa"
Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel gratulierte Draghi zu seiner Vereidigung. "Ich wünsche Mario Draghi alles Gute", sagte Merkel nach Angaben von Vize-Regierungssprecherin Martina Fietz. "Italien und Deutschland arbeiten gemeinsam für ein starkes, geeintes Europa und für einen Multilateralismus, der unserer Jugend eine bessere Zukunft bietet", fügte Merkel hinzu.
Glückwünsche kamen auch aus Frankreich. "Italien und Frankreich haben viel zu tun, um ein stärkeres, solidarisches Europa aufzubauen, und um unserer Jugend eine bessere Zukunft zu bieten", twitterte der französische Präsident Emmanuel Macron. Beglückwünscht wurde Draghi auch vom britischen Premier Boris Johnson, vom spanischen Regierungschef Pedro Sanchez und von vielen anderen Spitzenpolitikern in Europa und aus der ganzen Welt. Auch der chinesische Regierungschef Li Keqiang gratulierte Draghi zur Vereidigung. (APA, 14.2.2021)