Als der engagierte "Rock gegen Rechts"-Konzertveranstalter Tillmann Meinecke erschossen aufgefunden wird, liegt der Verdacht eines rechtsextremen Anschlags auf der Hand. Sein Tod löst eine Fahndung aus, der Ludger Reents ins Netz geht, während seine Freundin Hedwig Jörges fliehen kann. Unterstützt vom Verfassungsschutz prüfen Lena Odenthal und Johanna Stern Meineckes Umfeld.

Meineckes Freundin Maria und deren Mutter werden über die Umstände der Tat befragt. Maria ist überzeugt von der Anschlagsthese und steht unter Schock. Als Maria durch das nächtliche Ludwigshafen streift, kreuzt sich ihr Weg mit dem der flüchtigen Hedwig. Die beiden wissen nichts voneinander, fühlen sich in dieser Nacht verloren, und so entsteht ein unerwarteter Moment der Gemeinschaft zwischen ihnen.

"Positiv anzurechnen ist diesem von Tom Bohn inszenierten Krimi mit dem bewährten Ermittlerinnen-Duo Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter), dass er eines der derzeit heißesten politischen Eisen thematisiert: die Gefahr durch Faschisten", resümiert Irene Brickner vom STANDARD. "Das jedoch tut er auf zum Teil holzschnittartige Weise: Vom Nazi zum Verfassungsschützer sind die Figuren eng an den geläufigen Klischees angelegt. Das Endresultat ist jedoch ziemlich spannend. Und es nimmt eine überraschende Wendung.

Foto: ORF/ARD/Jacqueline Krause-Burberg

"Autor und Regisseur Thomas Bohn ist ein Veteran unter den ,Tatort"-Schöpfern", schreibt Christian Buß von spiegel.de. "Anfang der Neunzigerjahre brachte er bei einigen Odenthal-Fälle Action-Elemente in die Krimireihe, die damals modern wirkten. Zuletzt drehte er einige Folgen mit Ulrike Folkerts, die explizit politische Themen behandelten. Erst im Dezember lief eine Episode, die davon erzählte, wie die Polizei Sicherheitsaufgaben an private Unternehmen outsourcte. Ein komplexes Thema – das aber am Ende als plattes Law-and-order-Plädoyer daherkam."

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"Gut aussehen tut "Hetzjagd" auch. Das tun Tom Bohns ,Tatorte' eigentlich immer. Das muss aber – wie alle Bohnschen ,Tatorte"' die größer sein wollen, als sie gedacht sind – auch so sein. Damit man nicht so genau auf die hochgradig hölzernen Sätze achtet, die Bohns Figuren voneinander hören, wenn sie miteinander reden. Und auf die ausgestreute Küchenpsychologie. Und darauf, wie ausgesucht statisch die alle miteinander umgehen, wie schlecht geführt und oberflächliche das Ganze ist", ätzt Elmar Krekeler von welt.de.


Was meinen Sie? Top der Flop? (red, 142.2021)

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