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Mit dem Slogan "Extremismus stoppen" wirbt die Initiative "Ja zum Verhüllungsverbot" in der Schweiz.

Foto: REUTERS / ARND WIEGMANN

Bern – Die Verbände der katholischen, reformierten und jüdischen Frauen in der Schweiz lehnen die Initiative für ein Burkaverbot ab. Sie untergrabe die religiöse Toleranz und fördere die Polarisierung, teilten sie am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung laut Kathpress mit. Die Organisationen riefen deshalb dazu auf, bei dem Referendum am 7. März die Initiative gegen die islamische Ganzkörperverhüllung abzulehnen.

"Die Initiative untergräbt die Toleranz für Frauen, die sichtbare religiöse Zeichen tragen", erklärte Gabi Elikan vom Vorstand der Bund Schweizerischer Jüdischer Frauenorganisationen (BSJF). Das vorgeschlagene Gesichtsverhüllungsverbot missachte das garantierte Recht, religiöse Bräuche und Gebote zu leben, worunter auch Kleidersitten fielen.

Erschwerte Hilfe

Die Initiative sei "nicht zielführend", da sie Opfer von Zwangsverhüllungen bestrafe und nicht die Täter, erklärten der BSFJ, der Schweizerische Katholische Frauenbund (SKF) und die Evangelischen Frauen Schweiz (EFSd). "Für Frauen, die tatsächlich von Zwang betroffen sind, würde es bei einer Annahme des Volksbegehrens schwieriger, Hilfe zu erhalten", heißt es in der Mitteilung.

Stattdessen unterstützen die drei Verbände den Gegenvorschlag, der Verbesserungen für die Gleichstellung der Frauen enthalte. Denn mit diesem Vorschlag sollten Integrationsprogramme und die Entwicklungszusammenarbeit (EZA) stärker auf Frauen ausgerichtet werden. Der SKF hatte sich bereits im Jänner in einer ausführlichen Stellungnahme gegen das Burkaverbot positioniert. (APA, 15.2.2021)