Die Aufnahme entstand aus einer Distanz von rund 25.000 Kilometern.
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Fünf Tage nach ihrem Eintritt in die Umlaufbahn des Mars hat die Raumsonde der Vereinigten Arabischen Emirate das erste Bild vom Roten Planeten geschickt. Das am Sonntag veröffentlichte Foto sei in einer Entfernung von 25.000 Kilometer von der Mars-Oberfläche entstanden, schrieb der emiratische Ministerpräsident Mohammed bin Raschid al-Maktum bei Twitter. Zuvor hatte schon die aktuelle chinesische Marsmission Tianwen 1 Aufnahmen vom Mars geschickt.

Einen Tag vor den Chinesen

Scheich Mohammed bin Sajid al-Nahjan, Kronprinz Abu Dhabis und faktischer Herrscher der Emirate, sprach von einem "entscheidenden Moment in unserer Geschichte". Die Amal-Mission (Hoffnung) war am Dienstag mit einer Geschwindigkeit von 18.000 Kilometern pro Stunde in die Umlaufbahn des Mars eingetreten. Einen Tag später schwenkte die chinesische Sonde zur Erkundung der Marsoberfläche ebenfalls in die Umlaufbahn ein.

Bisher hatten nur die USA, die Sowjetunion, Europa und Indien den Roten Planeten in eigenen Missionen erreicht. Am Donnerstag soll der Rover Perseverance der US-Raumfahrtbehörde Nasa auf dem Mars landen. Das Ereignis soll von einem YouTube-Livestream begleitet werden, teilten die Stiftung Planetarium Berlin und die Gesellschaft Deutschsprachiger Planetarien am Montag mit. Experten informierten darin über den Mars sowie bisherige Projekte und erläuterten die aktuelle US-Mission. Kurz vor der erwarteten Landung sei ein Wechsel zum Livestream der Nasa geplant, um das Landemanöver zu verfolgen und live dabei zu sein, wenn die ersten Bilder zur Erde gefunkt werden.

Zwei Jahre im Marsorbit

Die emiratische Raumsonde war nach ihrem Start sieben Monate lang unterwegs und soll helfen, das Klima des Planeten besser zu erfassen. Sie soll dafür rund zwei Jahre in der Mars-Umlaufbahn bleiben und die Oberfläche des Planeten zu allen Tages- und Jahreszeiten untersuchen. Die Sonde soll den Mars alle 55 Stunden umkreisen und alle neun Tage ein vollständiges Bild aufnehmen. Die ersten wissenschaftlichen Daten sollen bereits im September veröffentlicht werden. (red, APA, 15.2.2021)