Der Flughafen in Erbil wurde bei dem Angriff beschädigt.

Foto: EPA / Gailan Haji

Bagdad – Nach einem Angriff auf die nordirakische Stadt Erbil mit einem Toten und mehreren Verletzten, darunter auch US-Bürger, hat US-Außenminister Antony Blinken empört und besorgt reagiert. In einer Erklärung verurteilte Blinken den Angriff als "rücksichtslosen Akt der Gewalt" und sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. Die USA werde bei der Untersuchung der Vorfälle helfen.

Er habe dem Ministerpräsidenten der kurdischen Autonomiegebiete, Masrur Barzani, die Unterstützung der USA bei der Untersuchung des Angriffs und bei allen Bemühungen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, zugesagt, teilte Blinken mit.

Unternehmer getötet

Bei dem Angriff auf Erbil wurde ein ziviler Unternehmer getötet, teilte ein Sprecher der US-geführten Koalition im Kampf gegen den IS mit. "Ersten Berichten zufolge wurden die Koalitionstruppen in Erbil heute Nacht mit indirektem Feuer angegriffen", twitterte der Sprecher. Ein ziviler Auftragnehmer sei getötet, fünf weitere und ein US-Soldat verletzt worden. Unklar war, wie viele Amerikaner unter den zivilen Unternehmern waren.

Sicherheitskreise haben der Deutschen Presseagentur mitgeteilt, dass Raketen in der Nähe des Flughafens von Erbil Wohngebiete getroffen hätten. Nahe dem Flughafen befindet sich ein US-Militärstützpunkt.

Mehrere Raketen eingeschlagen

Das regionale Innenministerium teilte mit, mehrere Raketen seien in der Stadt und ihren Vororten eingeschlagen, wobei mehrere Menschen verletzt worden seien. Nähere Angaben wurden zunächst nicht gemacht. Aus Sicherheitskreisen hieß es, dass bis zu fünf Raketen eingeschlagen seien. Der private Sender al-Sharqiya berichtete von drei Raketen, die den Flughafen getroffen hätten.

2019 wurde bei einem Angriff auf einen irakischen Militärstützpunkt, der US-Truppen in der Nähe der irakischen Stadt Kirkuk beherbergte, ein ziviler US-Bauunternehmer getötet. Der Vorfall löste US-Angriffe aus, bei denen der iranische General Ghassem Soleimani im Jänner 2020 in Bagdad getötet wurde – was zu weiteren Spannungen zwischen Bagdad und Washington führte. (APA, 16.2.2021)