Foto: Sony Interactive Entertainment

In den vergangenen Tagen kamen immer wieder Berichte darüber auf, dass der Dual-Sense-Controller der neuen Playstation 5 an einem schwerwiegenden Defekt leidet: dem sogenannten "Stick-Drift". In den USA sieht sich Sony deshalb mit einer Sammelklage konfrontiert. Der Vorwurf: Sony habe von Anfang an über das Problem Bescheid gewusst, ohne es bekanntzugeben. Das Verhalten des Konzerns bezeichnet die verantwortliche Kanzlei deshalb als "rechtswidrig, irreführend, betrügerisch und unfair".

Ist ein Controller vom "Stick-Drift" betroffen, kann es während des Spielens zur Registrierung von Nutzereingaben kommen, obwohl gar keine stattgefunden haben. Zum Beispiel bewegt sich dadurch eine Spielfigur, obwohl man dies gar nicht möchte. Ein nerviger Defekt, der zuletzt in Zusammenhang mit der Nintendo Switch Schlagzeilen machte.

Wusste Sony Bescheid?

Die Sammelklage gegen Sony wurde von der Anwaltskanzlei Chimicles Schwartz Kriner & Donaldson-Smith LLP an einem New Yorker Bezirksgericht eingereicht. Das berichtete "IGN". Im Detail wirft die Klagsschrift dem japanischen Tech-Konzern vor, zu jedem relevanten Zeitpunkt über die Probleme Bescheid gewusst zu haben. Denn einerseits wurden ebendiese im Rahmen zahlreicher Kundenbeschwerden bekanntgegeben, andererseits gab es eine Testphase vor der Veröffentlichung, in deren Rahmen der mögliche Defekt hätte erkannt werden sollen.

Abgesehen vom beschriebenen Mangel selbst wird auch Sonys Reparaturangebot kritisiert. Zwar habe Sony ein eigenes Portal eingerichtet, um Probleme mit der Playstation 5 zu melden. Dieses sei jedoch so stark überlastet, dass Kunden an den allgemeinen Playstation-Kundenservice weiterverwiesen würden. Das resultiere in langen Wartezeiten und einem umständlichen Prozedere, bis man tatsächlich mit einem Mitarbeiter sprechen könne.

Mangelhafte Reparatur

Nicht zuletzt geht die Klage auf bereits durchgeführte – und offenbar mangelhafte – Controller-Reparaturen ein. Demnach gibt es derzeit keinen Hinweis darauf, dass der Konzern tatsächlich eine Lösung für das Problem gefunden habe. "Stattdessen scheinen sie einfach eine Art kleinere Überholung durchzuführen und den Controller an den Konsumenten zurückzuschicken." Der Stick-Drift sei dadurch allerdings nicht behoben. (red, 16.2.2021)