Laut der Kages liegt der Anteil von Personen, die Nebenwirkungen gezeigt haben, im Bereich dessen, was der Hersteller angegeben hat.

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Graz – Bei Mitarbeitern der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (Kages) sind in den vergangenen Tagen Stimmen lauter geworden, die bei der Corona-Schutzimpfung lieber auf den Impfstoff von Biontech/Pfizer warten wollen, statt jenen von Astra Zeneca zu erhalten. Gründe dafür sind unter anderem eine mögliche niedrigere Wirksamkeit bei der südafrikanischen Virusmutation und die langsamere Wirksamkeit. Zwischen der ersten und der zweiten Impfung liegen bei der Astra-Zeneca-Impfung drei Monate.

Seit vergangener Woche werde der Impfstoff von Astra Zeneca in den steirischen Spitälern verimpft. Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, wollen 800 Krankenhausmitarbeiter in der Steiermark die Impfung mit dem Astra-Zeneca-Impfstoff verweigern.

Keine genauen Zahlen

Kages-Sprecher Reinhard Marczik bestätigt, dass es unter den Mitarbeitern vermehrt Rücktritte von der Impfanmeldung gab. Bei einigen hätten die Termine nicht ganz gepasst, manche seien erkrankt. Andere seien aber auch wegen der bisher aufgetretenen Impfreaktionen von der Impfung zurückgetreten. Derartige Impfreaktionen seien nach den ersten Astra-Zeneca-Impfungen in "nennenswertem Ausmaß" gemeldet worden, sagte Marczik der APA.

Es kam demnach zu Kopfschmerzen, erhöhter Temperatur und vereinzelt zu allergischen Reaktionen. Die Impfreaktionen seien aber in den meisten Fällen nach "höchstens zwei Tagen" vorbei gewesen. Dennoch gab es deswegen auch Krankenstände. Manche Mitarbeiter mussten laut Marczik direkt nach der Impfung wegen einer Impfreaktion nach Hause fahren und konnten ihren Dienst nicht beenden.

Genaue Zahlen liegen der Kages laut dem Sprecher nicht vor, der Anteil der Personen, die Impfreaktionen zeigten, liege aber im Bereich dessen, was der Hersteller angibt. Astra Zeneca spricht anhand eigener Studien von rund zehn Prozent. Trotz der Rücktritte vom Impfwunsch beim Kages-Personal würden keine Impfdosen verschwendet, sagte Marczik. Diese würden nun nachrückenden Impfwilligen in der Kages-Belegschaft angeboten, auch dabei werde die Reihung eingehalten, wonach zuerst Risikopatienten den Impfstoff bekommen.

Beliebter Biontech-Impfstoff

Am Universitätsklinikum Graz wurden bisher rund 3.000 Mitarbeiter geimpft, manche haben bereits die zweite Dosis erhalten. Die Impfwilligkeit am Klinikum liege bei rund 80 Prozent, sagte der Sprecher. Genaue Zahlen der anderen steirischen Spitäler lägen nicht vor, da jedes Krankenhaus selbst Impfdosen beim Bund bestellt und verimpft.

Neben den Kages-Mitarbeitern wollen auch viele niedergelassene Ärzte in der Steiermark lieber den Biontech/Pfizer-Impfstoff und nicht jenen von Astra Zeneca. Der Grund ist bei ihnen aber mehrheitlich ein anderer, erklärte ein Sprecher der steirischen Ärztekammer: Bei Biontech ist der Impfschutz nach der zweiten Impfung nach rund drei Wochen vollständig vorhanden, bei Astra Zeneca dagegen dauert es rund drei Monate. (red, APA, 16.2.2021)