Thomas (Ulrich Tukur) und seine Frau Sonja (Ursina Lardi) hören von einem Flugzeugunglück über der Ostsee.

Foto: WDR/KJ Entertainment/Lukas Salna

Thomas lässt sein altes Leben hinter sich und eröffnet in Maalsund ein kleines Lokal.

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Schon bald wird es zum Treffpunkt der Dorfbewohner.

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Wenn das eigene Kind vor einem selbst stirbt, ist es wohl das Schlimmste, das Eltern passieren kann. In "Meeresleuchten", zu sehen am Mittwoch um 20.15 Uhr in der ARD, sind es Thomas (Ulrich Tukur) und Sonja Wintersperger (Ursina Lardi), die um ihre 23-jährige Tochter Anna trauern. Anna war auf dem Weg von Osaka nach Düsseldorf, als das Flugzeug nach einem Brand über der Ostsee abstürzte. Überlebende gibt es nicht, Leichenteile erlauben die Identifizierung und geben so traurige Gewissheit. Wie umgehen mit diesem Schmerz und dieser Trauer? Dafür gibt es kein Patenrezept. Jeder muss seine Methode finden, mit diesem Verlust weiterleben zu können.

Thomas wählt dafür einen kompletten Neubeginn. Um Anna nahe zu sein, kauft er ein kleines Geschäft in einem Kaff an der Ostsee und macht daraus ein Lokal, das bald zum Treffpunkt des kleinen Dorfes wird. Dort, direkt am Meer in der Nähe der Absturzstelle, will er zu sich kommen.

Das Dorf als Gemeinschaft

Schon bald freundet er sich mit den recht eigenwilligen Bewohnern von Maalsund an, darunter der alte Max (Hans Peter Korff), die kauzige Rentnerin Rena (Carmen-Maja Antoni), Künstler Matti (Kostja Ullmann) oder Tänzerin Nina (Sibel Kekilli). Thomas' Frau Sonja wählt einen anderen Weg. Sie bleibt in ihrer alten Welt und hofft auf Hilfe durch Routine und Ablenkung durch ihren herausfordernden Job als Bauleiterin.

Wolfgang Panzer ("Der große Kater") führte Regie und lieferte auch das Drehbuch. Ganz ruhig und schon fast poetisch zeigt er, wie Menschen mit dem Tod eines geliebten Menschen umgehen. Aber nicht nur Thomas und Sonja kämpfen mit ihrem Schicksal.

Raum zum Erzählen haben in "Meeresleuchten" auch die Dorfbewohner und ihre ganz unterschiedlichen, mal tragischen, mal komischen Geschichten. Mehr und mehr wird so aus einem Film über den Umgang mit Trauer und Verlust einer über Zusammenhalt, gegenseitigen Respekt und vor allem Hoffnung. Denn wie der alte Max einmal sagt: "Der Tod ist nichts, richtig leben ist alles." (ae, 17.2.2021)