Er liegt im 19. Wiener Gemeindebezirk, hat 1.268 Wohnungen und ist bis heute eine Ikone des Roten Wiens: der Karl-Marx-Hof. Ebenso wie der Lassalle-Hof oder der Victor-Adler-Hof zählt er zu den wichtigsten und größten Gemeindebauten der Stadt, wo die Dichte der sozialen Wohnbauten so groß ist wie nirgendwo anders in Österreich. Helle, trockene, mit Wasserleitungen und Toiletten ausgestattete günstige Gemeindewohnungen sollten das Leben in Wien bereits ab den 1920er-Jahren für zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner annehmlicher gestalten.

Der Karl-Marx-Hof wurde 1930 eröffnet und ist mit ungefähr 1.050 Metern der längste zusammenhängende Wohnbau der Welt.
Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Besondere Gemeinschaft

Das Leben im Gemeindebau bietet aber weit mehr als eine günstige Möglichkeit zu wohnen. Je nach Standort gibt oder gab es im Areal diverse Einrichtungen wie Kindergärten, Senioren-Treffpunkte, Ärzte- oder Einkaufszentren. Und je nachdem, wie man es auslegt, hat man die Möglichkeit, entweder sehr anonym in der großen Gemeinschaft der Mieterinnen und Mieter zu wohnen, oder aber eine gute Nachbarschaft zu leben. Dieser User erinnert sich an seine Kindheit im Gemeindebau:

Doch nicht immer läuft das Leben in den Anlagen harmonisch und reibungslos ab. Denn Lärm von den Nachbarn oder Dreck und Schmierereien gehören mancherorts zum Alltag. Dass es stark davon abhängt, in welcher Wohnanlage man lebt, berichtet dieser User:

User "Poidi" beschreibt, warum er sich gegen ein Leben im Gemeindebau entschieden hat:

Leben oder lebten Sie in einer Gemeindebauwohnung?

Welche Erfahrungen haben Sie dort gemacht? Welche Gründe sprechen für diese Wohnform, welche dagegen? Tauschen Sie sich im Forum aus! (mawa, 25.2.2021)