Endlich ist dieser langwierige Prozess vorbei. Der Bierwirt blieb dem letzten Termin fern und ließ die Anklage gegen Sigrid Maurer fallen. Die grüne Klubchefin quälte sich zweieinhalb Jahre lang wegen übler Nachrede vor Gericht, weil sie die obszönen Nachrichten, die sie vom Facebook-Account des Wirts erhielt, samt seiner Identität outete. Nun gab es einen rechtskräftigen Freispruch für Maurer. Der Bierwirt legte keinen Einspruch ein. Und das ist gut so.

Die Angeklagte Sigrid Maurer und ihre Anwältin Maria Windhager.
Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

Diese Absurdität hätte nicht weitergehen dürfen. Das Verhalten des Bierwirts in der jüngeren Vergangenheit ließ einen dessen Behauptung, er habe die Nachrichten nicht geschrieben, noch weniger glauben. Im September sollte plötzlich ein "Willi" der Facebook-Schreiber sein, der das nun bestreitet. Und der Richter erhielt einen Brief, in dem Maurer als gef**** bezeichnet wurde – darunter stand der Name des Wirts.

Vor allem war dieser Prozess über viele Monate mit Sicherheit ein abschreckendes Beispiel für alle Frauen, die Erfahrungen wie Maurer machen, denen aber die mediale Begleitung fehlt. Man sah, wie schnell solch Obszönes geschrieben werden kann und wie lange dieser Prozess dauerte.

Etwas Gutes hatte es am Ende aber dennoch. Maurers Fall führt zu einem türkis-grünen Gesetz. Künftig reichen Screenshots, um am Bezirksgericht im Eilverfahren eine Unterlassung solcher Nachrichten zu erwirken. Auch deshalb: Es ist gut, dass diese Posse endlich ein Ende hat! (Jan Michael Marchart, 17.2.2021)