Berichte über angeblich starke Nebenwirkungen und eingeschränkten Schutz gegen die südafrikanische Virusmutation – und nun in Österreich auch noch Ärzte und Pflegepersonal, die sich mit diesem Vakzin partout nicht impfen lassen wollen: Der Ruf des an der Uni Oxford entwickelten, vom Pharmamulti Astra Zeneca vermarkteten Coronavirus-Impfstoffs verschlechtert sich von Tag zu Tag.

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Der Ruf des an der Uni Oxford entwickelten, vom Pharmamulti Astra Zeneca vermarkteten Coronavirus-Impfstoffs verschlechtert sich von Tag zu Tag.
Foto: AP/Andreea Alexandru

Das ist falsch und außerdem gefährlich, denn ohne dieses Vakzin wird es nicht gelingen, heuer in Europa ausreichend Menschen gegen den Erreger zu immunisieren und so die Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Trotz Zusatzbestellungen bei anderen Pharmafirmen basieren die Impfpläne in der EU nach wie vor in weiten Teilen auf diesem Mittel. In ärmeren Regionen mit schlechterer Infrastruktur ist der Astra-Zeneca-Impfstoff überhaupt unverzichtbar, weil man ihn bei Kühlschranktemperaturen lagern kann.

Der prominente deutsche Virologe Christian Drosten bescheinigt Astra Zeneca eine gute Qualität. Wie andere Vektorimpfstoffe schütze es gegen Corona besser als die meisten Grippevakzine gegen Grippe. Drosten ortet Probleme bei der Unternehmenskommunikation, die besonders forschungsnah sei und Zwischenresultate ungefiltert weitergebe. Zu anderen Zeiten wäre das ja lobenswert – aber wenn ein Imageproblem immer mehr Menschen zu Astra-Zeneca-Verweigerern macht, wäre das ein weiterer Rückschlag im Kampf gegen das Virus. (Irene Brickner, 17.2.2021)