Die junge Entwicklercrew vor ihrem Einsatz bei "Willkommen Österreich".

Foto: Klaus Hofinger

Stolze 546.000 Euro ließ sich die Regierung die Einrichtung von "Österreich testet" kosten. Auf dem Portal können sich Nutzer für einen Covid-19-Schnelltest in ihrem Bundesland anmelden. Die monatlichen Kosten belaufen sich auf rund 190.000 Euro. Verantwortlich ist das Unternehmen World Direct, eine Tochter von A1.

Das ganze Projekt ist viel zu teuer, sagen nicht nur die Oppositionsparteien, sondern auch Branchenkenner gegenüber dem STANDARD. Zumal es Alternativen gegeben hätte. Beispielsweise hatte Eventim, Betreiber der Ticketverkaufsstelle Ö-Ticket, seine Plattform für die Umsetzung angeboten – ohne jemals eine Antwort zu bekommen.

Foto: Screenshot/Willkommen Österreich testet

Nachbau in unter einer Stunde

Aktivistische Kritik am Kostenfaktor kommt nun außerdem von einem jungen oberösterreichischen Entwicklerteam, bestehend aus der Grafikerin Melanie Mitter und den Programmierern Paul Schnetzinger, Klaus Hofinger und Matthias Neuwersch. Bei einem Auftritt in der Late-Night-Show "Willkommen Österreich" hat die Truppe den "Österreich testet"-Webauftritt in weniger als einer Stunde nachprogrammiert.

Zu sehen ist die Aktion derzeit noch in der ORF-TVthek. Zum Zeitstempel 3:15 wird der Versuch präsentiert. Etwa 50 Minuten später (52:40) ist das Projekt abgeschlossen. Das Resultat sieht man auf der Seite "Willkommen Österreich testet". Nutzer können in einer Eingabemaske, die dem Original zum Verwechseln ähnlich sieht, Namen und E-Mail-Adresse hinterlegen. Sie erhalten kurz darauf ihr persönliches Testzertifikat über ihre "positive Einstellung" von "Sternenmann und Grinsemann" zugesandt. (gpi, 18.2.2021)