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Hunderte Schildkröten wurden abgegeben.

Foto: Reuters/Ed Caum /City Of South Padre Island Convention And Visitors Bureau

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Im Konferenzzentrum werden sie vorsichtig aufgewärmt.

Foto: Reuters/Ed Caum /City Of South Padre Island Convention And Visitors Bureau

San Antonio – Die Stromausfälle nach einem heftigen Wintersturm im Süden der USA treffen nicht nur Menschen, sondern auch die Tierwelt. Im Konferenzzentrum South Padre Island wurden mehr als 4.700 unterkühlte Schildkröten abgegeben. Das benachbarte Schildkrötenzentrum ist überlastet und hat keinen Strom.

Die Tiere werden nun in der Halle vorsichtig aufgewärmt. Da sich eine weitere Kaltfront nähert, können sie vorerst nicht freigesetzt werden. Weil mittlerweile die Stromversorgung wiederhergestellt ist, hat es in dem Saal nun wohlige 15 Grad. Für das Wochenende wird wärmeres Wetter erwartet.

Auch Gnadenhof betroffen

Mindestens zwölf Tiere, darunter ein Schimpanse, Lemuren und verschiedene andere Affenarten, starben auf einem Gnadenhof, teilte die gemeinnützige Einrichtung Primarily Primates in San Antonio am Mittwoch mit.

Nachdem der Strom am Montag ausgefallen war, versuchten die Mitarbeiter des rund 280 Quadratmeter großen Gnadenhofs zunächst, die Tiere mithilfe von Generatoren, Heizungen und Decken warm zu halten. Als die Temperaturen mit Einbruch der Nacht erneut sanken, begannen die Helfer, einige der hunderten Tiere andernorts in Sicherheit zu bringen, darunter im Zoo der Millionenstadt.

"Ich bin noch nie vor einer solchen Entscheidung gestanden", sagte Geschäftsführerin Brooke Chavez der Zeitung "San Antonio Express-News". Die Auswahl der Tiere sei davon abhängig gewesen, welche Aussicht bestand, sie einzufangen. Als die Mitarbeiter begannen, die Tiere für den Transport vorzubereiten, fanden sie auf dem Gelände einige, die bereits verendet waren.

Viele ohne Strom

Nach Daten der Webseite "poweroutage.us" waren es im US-Staat Texas am Donnerstagvormittag (MEZ) noch mehr als 667.000 Haushalte. Besonders betroffen von Stromausfällen waren demnach außerdem die Nachbarstaaten Mississippi und Louisiana im Süden sowie Oregon im Nordwesten des Landes. Am Mittwoch waren in Texas noch gut drei Millionen Haushalte im Dunkeln gesessen.

In Houston warnte die Polizei Donnerstagfrüh vor Ampelausfällen. Insgesamt sind in den USA nach einem Bericht des Senders CNN bereits mindestens 37 Menschen infolge des Winterwetters ums Leben gekommen, andere Medien nannten niedrigere Totenzahlen. Die Wetterwarnungen reichten demnach von Texas bis nach Neuengland im Nordosten der USA. In den betroffenen Gebieten lebten mehr als 100 Millionen Menschen.

Die "Washington Post" berichtete, dass in mehreren Städten in Texas auch die Wasserversorgung unterbrochen war. Heftige Kritik regte sich in Texas am Netzwerkbetreiber ERCOT. Gouverneur Greg Abbott forderte laut der Zeitung den Rücktritt von dessen Führungsmannschaft. Auch für den Donnerstag wurden in Texas eisige Temperaturen vorausgesagt.


. (red, APA, 18.2.2021)