Wien – Die Werbe- und Marktkommunikationsbranche wünscht sich eine höhere steuerliche Absetzbarkeit des Homeoffice sowie Freiwilligkeit für das Arbeiten von zuhause aus. "Eine Homeoffice-Verpflichtung ist illusorisch – viele Agenturen in der Fachgruppe brauchen spezielle technische Ausstattung, die nur vor Ort verfügbar ist", pochte Fachgruppen-Obmann Jürgen Bauer von der Wiener Wirtschaftskammer auf Freiwilligkeit und Flexibilität, und auf Vereinbarungen auf Betriebsebene.

Die geplante steuerliche Absetzbarkeit in Höhe von 300 Euro ist den Betrieben den Angaben zufolge zu wenig. "Stellst du einem Video-Editor einen Laptop um 300 Euro hin, lacht er dich aus – in der Werbebranche brauchst du einfach mehr als Excel und PowerPoint", erklärte Bauer und forderte "klar mehr Unterstützung für eine Branche, die unter anderem auch massiv unter den abgesagten Events leidet". Die nur dreitägige Begutachtungsfrist für das von der Regierung geplante Homeoffice-Gesetz endet morgen, Freitag.

Nach einem Jahr Pandemie seien die Sicherheitskonzepte gut ausgearbeitet. Für die Unternehmen der Branche, die die Schutzmaßnahmen konsequent umsetzten, sei eine Homeoffice-Pflicht jedenfalls nicht notwendig.

Die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien zählt den Angaben zufolge über 11.600 Mitglieder in 14 Berufsgruppen und setzt sich für die Werbe-, PR- und Kreativbranche gegenüber der Politik ein. (APA, 18.2.2021)