Dubai ist ein populärer Wohnort bei Influencern.

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Fast drei Jahre ist es her, dass die Dubaier Prinzessin Latifa bint Muhammad Al Maktum versucht hat, sich aus den Fängen ihres Vaters Muhammad bin Raschid Al Maktum zu befreien. Die Tochter des Premierministers der Vereinigten Arabischen Emirate ist dabei allerdings erwischt worden und befindet sich seitdem in Dubai in Gefangenschaft.

Die Hauptstadt des gleichnamigen Emirats erscheint hierzulande wie ein Paradies für reiche Menschen – oder wird zumindest so dargestellt, wie eine Recherche des "ZDF Magazin Royale" über Influencer zeigt. Immer mehr deutschsprachige Social-Media-Persönlichkeiten verschlägt es nämlich mitten in der Pandemie in den arabischen Wüstenstaat. Dort scheinen Personen wie Sami Slimani, Simon Desue oder Georgina Fleur ein ideales Leben inmitten von Sonne, Strand und Palmen gefunden zu haben.

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Zensur statt Steuern

Das bewerben die Influencer auch regelmäßig in ihren Beiträgen. Doch der Hintergrund ist nicht etwa die Schönheit des Landes, wie Böhmermann erläutert – sondern wohl eher der Umstand, dass Dubai ein besonders günstiger Standort für Selbstständige ist. Für die Influencer bedeutet das, dass sie ihr deutschsprachiges Publikum behalten können, also weiterhin Geld verdienen – aber dafür keine Steuern mehr zahlen müssen.

Im Gegenzug müssen sie aber eine staatliche Influencer-Lizenz einholen. Darin müssen sie sich der staatlichen Zensur verpflichten: Sie dürfen nicht negativ über Dubai berichten und dürfen keine kritische Meinung zu politischen oder religiösen Themen abgeben. Unsittliches Verhalten in der Öffentlichkeit, beispielsweise laute Musik oder Ausdrücke der Zärtlichkeit, werden unter Strafe gestellt.

Gute Werbung für Dubai

Der Vorteil für Dubais Regierung liegt hingegen auf der Hand – sie erlauben den Influencern, steuerfrei ihr Geld zu verdienen, und erhalten im Gegenzug massiv Werbung auf reichweitenstarken Kanälen bei potenziellen künftigen Urlaubern.

Wie Böhmermann erläutert, ist Premierminister Al Maktoum selbst auf sozialen Medien unterwegs und hat sich dort eine Art Influencer-Status aufgebaut. Nebst seiner Tochter Latifa soll noch ein weiteres der mehr als 20 Kinder des Scheichs in Gefangenschaft leben. (red, 18.2.2021)