Ob es auch an den höheren Testzahlen liegt, was naheliegt, oder nicht: Die gemeldeten Corona-Neuinfektionen steigen wieder in Österreich. Die Hoffnung, dass sie sich irgendwann der Zahl 1.000 nähern, wurde von der Sorge abgelöst, dass sie wieder über 2.000 klettern. Was man aus den Wellen des letzten Jahres gelernt hat, ist jedenfalls, dass man jetzt sofort die Teams der Contact-Tracer wieder aufstocken sollte. Dass diese derzeit davor warnen, dass sie viele Cluster dort finden, wo keine sein dürften, zeigt leider, dass die Bevölkerung viele Regeln nicht mehr einhält.

Contact-Tracing-Stelle der Wiener Gesundheitsbehörden.
Foto: APA/ROBERT JAEGER

Man sollte nicht warten, bis Mitarbeiter diverser Gesundheitsämter im Land kurz vor dem Zusammenbruch stehen, weil sie zehn Stunden am Tag Menschen nachtelefonieren. Vor wenigen Monaten haben einige Bundesländer das Contact-Tracing sogar komplett aufgegeben, weil es angesichts der explodierenden Zahlen nicht mehr bewältigbar war. Der rapide Anstieg hatte offenbar viele überrascht, obwohl Experten vor ihm gewarnt hatten.

Das darf nicht noch einmal passieren. Jeder gefundene Kontakt, mit dem man eine Infektionskette unterbrechen kann, ist Gold wert. Cluster unter Kontrolle zu bringen rettet Leben. Die Bundesregierung sollte also schon jetzt alle Bundesländer dabei unterstützen, diese Stellen auszubauen. Dass dabei gleich Arbeitsplätze geschaffen werden, sollte als Nebeneffekt auch nicht stören. (Colette M. Schmidt, 19.2.2021)