Die Bilanz der Wiener Linien zum abgelaufenen Corona-Jahr 2020 bietet einen guten Überblick darüber, wie sehr sich das Verkehrsaufkommen in der Stadt verändert hat. Gut 40 Prozent weniger Fahrgäste wurden verzeichnet – das ist der Mittelwert nach massiven Einbußen im ersten Lockdown, einer längeren Erholungsphase und dann neuen Restriktionen seit November.

Trotz der massiven Einnahmenausfälle wird der Preis für das 365-Euro-Jahresticket vorerst nicht angerührt.
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Trotz der massiven Einnahmenausfälle wird der Preis für das 365-Euro-Jahresticket vorerst nicht angerührt – fix zumindest heuer und 2022 nicht. Natürlich ist das Symbolik: Es zeigt aber, dass die Stadt weiter auf dieses Modell aus rot-grünen Zeiten setzt. Zwar ist auch die Zahl der Jahreskarteninhaber wegen Homeoffice und Distance-Learnings gesunken: Trotz des massiven Einbruchs der Fahrgastzahlen betrug das Minus aber nur 33.000 Tickets. 819.000 Stammkunden halten den Wiener Linien die Stange, auch wenn sie die Öffis im Vorjahr weit weniger oft benützt haben.

Dieses solidarische Vertrauen haben die Verkehrsbetriebe verdient. Sie sind für wenige regelmäßig gefahren, als die Straßen leergefegt waren. Und sie haben schon früh die Maskenpflicht verankert, um die Sicherheit zu erhöhen. Die Wiener Linien müssen freilich auch nach Corona liefern, das Öffi-Netz weiter ausbauen und nicht nur auf das Projekt U2/U5 setzen. Und die Nacht-U-Bahn muss "danach" ein Comeback feiern. (David Krutzler, 18.2.2021)