Der ehemalige US-Präsident war auf sozialen Medien besonders aktiv.

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Fast ein Viertel aller Postings, die Donald Trump im vergangenen Jahr absetzte, sollen entweder "extremistische Rhetorik" oder Desinformation enthalten haben. Das behauptet die eher dem linken Spektrum zuzuordnende Organisation Media Matters for America in einer neuen Analyse, von der die "Washington Post" berichtet. Insgesamt setzte der ehemalige US-Präsident 6.081 Facebook-Beiträge ab. Die Desinformation in problematischen Beiträgen drehte sich rund um das Coronavirus, die US-Wahl, oder seine Kritiker.

Vielfach weiterverbreitet

Insgesamt wurden derartige Beiträge 927 Millionen Mal gelikt oder weiterverbreitet. Für die Erfassung wurde Facebooks hauseigenes Analytics-Tool Crowdtangle verwendet. Facebook habe nichts getan, um derartige Beiträge zu limitieren oder zu blockieren, heißt es. Der "Washington Post" zufolge zeige das, wie oft Trump sich einem Regelbruch näherte – oder einen derartigen sogar beging -, ohne, dass es zu Konsequenzen kam. 506 Beiträge wurden gekennzeichnet, etwa mit dem Hinweis, Wahlergebnisse einzusehen. Nur ein einziges Posting wurde tatsächlich als "falsch" bezeichnet, während andere Beiträge mit generischeren Formulierungen versehen wurden.

Unklar, ob Trumps Sperre aufrecht bleibt

Trump ist aktuell bei Facebook gesperrt. Die Entscheidung, ob er zurückkehren darf, ist noch nicht getroffen worden, zu dem Ergebnis wird das eigens eingerichtete Content Oversight Board kommen. Dieses wurde im vergangenen Jahr von dem Unternehmen eingerichtet und kann auch Entscheidungen des Unternehmens zurücknehmen. Seine Beschlüsse sind nach Angaben des Konzerns bindend. (red, 18.2.2021)