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Nach jahrelangem Ringen vor Gericht erzielten britische Uber-Fahrer einen richtungsweisenden Sieg.

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London – Der US-Fahrdienstvermittler Uber hat im jahrelangen Ringen um den Status seiner Fahrer einen wichtigen Rechtsstreit in Großbritannien verloren. Uber-Fahrer sollten als Angestellte der Firma und nicht als unabhängige Unternehmer behandelt werden, urteilte der Londoner Supreme Court am Freitag. Damit folgte das Gericht den Entscheidungen vorheriger Instanzen, gegen die Uber Berufung eingelegt hatte.

Als Angestellte hätten die Fahrer Anspruch auf grundlegende Arbeitnehmerrechte wie Pausen, bezahlten Urlaub oder Mindestlohn. Ein Sprecher der Gewerkschaft GMB bezeichnete die Entscheidung als "historischen Sieg". Man werde sich nun für Entschädigungszahlungen einsetzen.

Harte Bandagen

Die Fahrer als eigenständige Unternehmer zu behandeln ist ein Grundstein des Geschäftsmodells von Uber und seinen Rivalen wie Lyft – sie behaupten, nur auf diese Weise wirtschaftlich agieren zu können. Uber liefert sich in verschiedenen Ländern bereits seit Jahren rechtliche Auseinandersetzungen um das Thema.

In Kalifornien drohten Uber und Lyft im vergangenen Jahr sogar, den Betrieb einzustellen, nachdem ein in dem Bundesstaat verabschiedetes Gesetz den Fahrern einen Mitarbeiterstatus zugesprochen hatte. Das Regelwerk war dann bei einer Volksabstimmung gekippt worden. Uber und Lyft argumentierten in einer Lobby-Kampagne unter anderem, die meisten Fahrer selbst wollten die Freiheit haben, nicht fest angestellt zu sein.

Uber erklärte nun, das Urteil betreffe nur eine Gruppe von Fahrern, die 2016 die damalige App genutzt hätten. Seither habe es bereits Änderungen gegeben. Zudem werde man auf seine Fahrer zugehen und mit ihnen besprechen, welche weiteren Schritte sie sich vorstellen. Die Uber-Aktie gab im vorbörslichen Handel in New York um über drei Prozent nach. (APA, Reuters 19.2.2021)