Die Sea Watch 3 – hier auf einer Archivaufnahme aus dem Jahr 2017 – ist wieder auf hoher See unterwegs.

Foto: Giovanni ISOLINO / AFP

Rom – Die deutsche Hilfsorganisation Sea-Watch schickt nach einer erzwungenen achtmonatigen Pause wieder ihr Rettungsschiff Sea-Watch 3 auf See. Das NGO-Schiff startete vom spanischen Hafen Burriana bei Valencia in Richtung Mittelmeer. Die Mannschaft des Schiffs will sich wieder bei Rettungseinsätzen im Mittelmeer engagieren, teilte die deutsche NGO auf Twitter mit.

Die italienische Küstenwache hatte die Sea-Watch 3 im Juni in Sizilien nach einer Sicherheitskontrolle festgesetzt. Bei der Inspektion seien technische Mängel entdeckt worden, teilten die Behörden mit. Sea-Watch-Sprecher Ruben Neugebauer hatte das Vorgehen als "offensichtliche Schikane" bezeichnet.

Die Sea-Watch 3 war Ende Juni mit mehr als 200 Menschen in den Hafen von Sizilien eingelaufen. 2019 war sie bereits für mehrere Monate von Italiens Justiz beschlagnahmt worden, nachdem die damalige Kapitänin Carola Rackete in einem Überraschungsmanöver mit geretteten Migranten in einen Hafen der Insel Lampedusa eingelaufen war.

120 Gerettete an Bord

In welchen Hafen die Aita Mari einlaufen wird, ist hingegen noch unklar. Das spanische NGO-Schiff hat am Freitag 120 Migranten im Mittelmeer gerettet. Die Geflüchteten befanden sich an Bord eines vor Libyen in Seenot geratenen Schiffes, twitterte die Hilfsorganisation. Zu den Geretteten zählen demnach ein Neugeborenes und acht Frauen, alle seien wohlauf. Noch unklar ist, in welchen Hafen das Schiff wird einlaufen dürfen.

Unterdessen nehmen die Flüchtlingsbewegungen in Richtung Sizilien wieder zu. Auf Lampedusa trafen seit Donnerstag 302 Migranten ein. Auf der Insel Pantelleria landeten weitere 56 Menschen. Seit Jahresbeginn haben 2.696 Schutzsuchende nach Seefahrten Italien erreicht, im Vorjahr waren es noch 2.065. (APA, 19.2.2021)