Nach einem Brand im Keller des Gerberzentrums, einer Hochhaus-Siedlung in Dortmund, wird die verkohlte Leiche einer jungen Frau gefunden. Die Neue in der Dortmunder Mordkommission, Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger feiert mit der Folge "Heile Welt" ihr "Tatort"-Debüt) erkennt schnell, dass das Opfer erschlagen wurde. Auch finden sich Hinweise auf eine versuchte Vergewaltigung. Bei den Ermittlungen wird das Team mit Rassismus, Polizeigewalt und Fake News konfrontiert.

"Politische Meinungsmache, Fake-News, Spaltung der Gesellschaft bis hin zu Corona-Verzweiflung und zwischenmenschlichem Gefühlschaos: Autor Jürgen Werner und Regisseur Sebastian Ko packen viele Themen in diesen Krimi, die Zutaten mischen sie zu einem schnellen, authentischen Fall", schreibt Astrid Ebenführer im TV-Tagebuch des STANDARD.

Foto: ORF/ARD/WDR/Bavaria Fiction GmbH/Martin Menke

"Der aufwühlende Fall, bei dem die Österreicherin Stefanie Reinsperger nach dem Abgang von Aylin Tezel ihren vielversprechenden Einstand im vierköpfigen Dortmunder Team feiert, hat in guter, alter 'Tatort'-Tradition gleich mehrere aktuelle Bezüge, beschreibt Thomas Geringer im "Tagesspiegel" des Fall. Es geht um "Racial Profiling", aber auch um das aggressive Verhalten, das den Polizistinnen und Polizisten auf der Straße entgegenschlägt. "Nebenbei geht es um Flucht und Integration, Drogenkriminalität und Armut. Und natürlich um die Dynamik des Informationszeitalters, in dem alles beschleunigt wird, auch die Brandsätze."

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"Von der vorbildlichen Hygienemaßnahme zum martialischen Maskenmob: Der Dortmund-'Tatort' nutzt die Corona-Pandemie als Vorlage für ein explosives Gesellscha2ftsszenario", heißt es bei Christian Buß im "Spiegel". "Der Erregungsautomatismus wird rabiat in Szene gesetzt, manchmal wirkt das arg vereinfacht. So wird das Haltungs-Tohuwabohu um Bönisch dadurch ausgelöst, dass eine, wie es im Krimi heißt, 'linke Influencerin' auf Handyaufnahmen reinfällt, die von Handlangern rechter Politiker manipuliert worden waren."

"Ein Erklärstück wie aus dem Lehrbuch: Der Dortmunder 'Tatort: Heile Welt' erkundet den rechten Rand der Gesellschaft und macht es sich künstlerisch dabei etwas zu einfach", urteilt Kai Spanke in der "FAZ".

Jetzt sind Sie an der Reihe: Wie hat Ihnen dieser "Tatort" gefallen? Hier drunter ist Platz für Ihr Urteil. (red, 21.2.2021)

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