Der Wal wird entfernt.

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Ein Helfer reinigt eine Schildkröte.

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Freiwillige im Einsatz.

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Tel Aviv – Nach einer schweren Ölverschmutzung hat Israel am Sonntag seine Mittelmeerstrände für Besucher geschlossen. Die Bürger wurden aufgerufen, nicht schwimmen zu gehen und nicht am Strand Sport zu treiben. Die Umweltverschmutzung könne die Gesundheit gefährden, hieß es zur Erklärung. Viel mehr dazu war allerdings nicht mehr zu erfahren, denn am Montag hat ein Gericht in Haifa eine Nachrichtensperre zur Causa verhängt. Über die genauen Gründe des äußerst ungewöhnlichen Schrittes gab es keine Angaben. Dies auch deshalb, weil das Gericht hierzu ebenfalls die Berichterstattung untersagt hatte.

Schon in den vergangenen Tagen hatte die Ölpest an Israels Stränden schweren Schaden angerichtet. Besonders betroffen war die Tierwelt, zahlreiche Meerestiere wie Schildkröten waren mit einem schwarzen, klebrigen Film bedeckt. Ein junger Finnwal wurde leblos an den Strand gespült.

Freiwillige helfen

Nach israelischen Medienberichten waren vor Israels Küste dutzende Tonnen Öl ins Meer gelaufen. Der Grund war zunächst unklar. Die Agentur Reuters berichtete, man beobachte Spuren eines Tankers, der im Abstand von etwa 50 Kilometern an der Küste vorbeigefahren sei. Woher und wohin das verdächtige Schiff unterwegs war, wem es gehört und wie es heißt, darf ebenfalls nicht berichtet werden. Es handele sich um eine komplexe internationale Ermittlung, wurde berichtet.

Die Folgen jedenfalls sind schwerwiegend. Tausende von Freiwilligen halfen am Wochenende bei Reinigungsbemühungen an den Stränden. Mehrere von ihnen klagten jedoch nach Medienberichten später über Unwohlsein. Schaul Goldstein, Vorsitzender der israelischen Natur- und Parkbehörde, sprach von der schlimmsten Naturkatastrophe seit Jahren.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu besuchte am Sonntag den Strand nahe der Hafenstadt Aschdod. Er sagte, das Umweltministerium werde einen Plan zur Säuberung der Strände ausarbeiten. Man habe in Gesprächen mit dem südlichen Nachbarland Ägypten vorgeschlagen, dass Schiffe im Mittelmeer künftig mit umweltfreundlichem Treibstoff ausgestattet werden. "Wenn mehrere Länder zusammenarbeiten, können wir binnen weniger Jahre eine große Veränderung bewirken, sodass das Meer, das Land und die Strände sauber bleiben." (APA, 21.2.2021)