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Um sie vor einem möglichen Abriss zu bewahren, hat ein Hausbesitzer in San Francisco seine 139 Jahre alte viktorianische Villa umsetzen lassen. Mit Hilfe von Sattelschleppern wurde das komplette Gebäude mehrere hundert Meter weit an seinen neuen Standort gebracht, wie US-Medien am Sonntag berichteten. Zahlreiche Schaulustige säumten die Straßen, als das Haus mit grüner Fassade in der Früh von der Franklin Street in die Fulton Street gebracht wurde – mit einer Geschwindigkeit von einer Meile pro Stunde.

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Um die etwa 24 Meter lange, zweistöckige Villa durch die Straßen zu bekommen, seien Parkuhren, Ampeln und Verkehrsschilder abmontiert, Bäume beschnitten und Stromleitungen abgeklemmt worden. Der ungewöhnliche Umzug war nötig geworden, weil auf dem Grundstück, auf dem das Haus bisher stand, ein achtstöckiges Apartmenthaus mit 48 Wohneinheiten gebaut werden soll, wie es weiter hieß.

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Der Besitzer, ein örtlicher Makler, habe sich die Umsetzung des Hauses mit sechs Schlafzimmern und drei Bädern einiges kosten lassen, berichtete der "San Francisco Chronicle": nämlich insgesamt rund 400.000 Dollar (etwa 330.000 Euro), zur Hälfte verteilt auf Genehmigungen und Transportkosten. Allein 15 verschiedene Behörden der Stadt hätten der Aktion zustimmen müssen.

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Dennoch sei es die Sache wert, sagte der zuständige Transporteur der Zeitung. "Schauen Sie sich das Haus an, es ist historisch, Original-Holz. So ein Holz bekommen Sie heute nicht mehr."

Er werde den Anblick des Gebäudes aus dem Jahre 1882 vermissen, sagte indes ein Anrainer an der bisherigen Adresse einem Fernsehsender: "Ich bin es gewohnt, jeden Morgen mit dem Haus wach zu werden und ihm abends gute Nacht zu sagen." In der Fulton Street wird das Gebäude nun in ein Mehrparteienhaus mit sieben Wohneinheiten umgebaut.

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Die im 19. Jahrhundert errichteten viktorianischen Häuser sowie die Gebäude im spanischen Kolonialstil tragen zu dem besonderen architektonischen Flair San Franciscos bei und zählen wie die Golden Gate Bridge zu den Touristenattraktionen der kalifornischen Stadt. Zuletzt war ein solches Haus 1974 versetzt worden.

Umsiedelungen von Gebäuden sorgen immer wieder für mediale Aufmerksamkeit. 2019 wurde in Dänemark ein Leuchtturm um 80 Meter landeinwärts versetzt. 2015 war der STANDARD vor Ort, als in Washington ein Haus versetzt wurde. (APA/red, 23.2.2021)

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