Das Buch "Famlienabentuer. Einmalige Erlebnisse und Urlaub mit Kindern" ist eine vollfarbige Anstiftung zum sofortigen Kofferpacken nach der Impfung.

Foto: Gestalten-Verlag / Bowman

Eine Familie mit zwei kleinen Kindern klappert alle Nationalparks der USA in einem Aufwaschen ab; eine Familie mit drei kleinen Kindern gründet ein Reisebüro, nur um selbst eine lässige Weltreise antreten zu können. Und eine dritte, total skiverrückte Familie beschließt, in einem französischen Alpendorf einen Ami-Schulbus zur rollenden Jugendherberge und zum Skitaxi für Gleichgesinnte umzubauen.

Es sind Geschichten, wie man sie auch während der Pandemie gerne liest. Weil man davon träumen kann, sein Leben nach der Krise zu dem des ungebundenen Entdeckers umzukrempeln – und es dann vermutlich doch wieder nicht tut. Dennoch hat der in Kopenhagen lebende amerikanische Autor Austin Sailsbury mit "Familienabenteuer" ein Buch geschaffen, das auch ein eher gewöhnliches familiäres Reiseverhalten nach der Krise nachhaltig verändern kann.

Perspektiven

In der vollfarbigen Anstiftung zum sofortigen Kofferpacken nach der Impfung werden Fragen gestellt wie jene von Autor Reif Larsen: "Ist es noch vertretbar, in dieser immer wärmer werdenden, von einer Pandemie heimgesuchten Welt zu reisen?" Aber auch: Wie würden seine Söhne aufwachsen, wenn sie nie mehr als den Weg zum Fluss bei ihrem Haus kennenlernten?

Wichtige Fragen, denn Reisen werden nach der Krise ebenso bedeutend sein, um Perspektiven zu entwickeln. Allerdings kann man auch reisen, ohne ständig zu exotischen Orten unterwegs zu sein.

Das behaupten in dem Buch eine ganze Reihe von Autorinnen und Autoren sowie eine Berliner Fotografin, die bei dieser Gelegenheit im Buch auch gleich gesteht: Ihre kleine Tochter war schon sehr früh in Sri Lanka, aber auch gestresst von der weiten Reise.

Warum also nicht besser in einem Brandenburger Wald mit ihr Schwammerln suchen, wie sie es selbst als Kind getan hat? Kann auch recht erholsam sein. (Sascha Aumüller, RONDO, 28.2.2021)