Lange Nächte waren garantiert. Im Nachtasyl war die Zeit abgeschafft.
Foto: Stefan Weiss

Noch ein letztes Getränk. Ja, so endete manch feucht-fröhlicher Abend im legendären Nachtasyl. G'scheit war es meist nicht mehr, aber in dem Moment wollte man noch nicht nach Hause. Erst am nächsten Tag wusste man, dass es besser gewesen wäre, gleich zu gehen. Das Kopfweh war das untrügliche Zeichen. Dunkel und verschwommen sind die Erinnerungen an das Lokal, das gefühlt immer offen hatte, in der Wiener Stumpergasse. Unzählige Stufen führten in das Kellerlokal, wo man die Zeit schon mal vergessen konnte.

Jiří Chmel, Mitglied der Bürgerrechtsbewegung Charta 77, gründete das Lokal 1987 und führte es 30 Jahre. Bekannt war es als Treffpunkt für die tschechische Diaspora. Tschechische Liedermacher standen dort auf der Bühne, und selbst der ehemalige Präsident Václav Havel fuhr bei seinem ersten Staatsbesuch in Österreich direkt nach der Hofburg ins Nachtasyl. "Ich selbst musste erst Präsident werden, um das Nachtasyl besuchen zu können", sagte er später in einer ZDF-Dokumentation.

Nun schließt es seine Pforten. Erst 2020 hat Dan Lestrade das Lokal übernommen, aber aufgrund der Corona-Krise ist er gezwungen, es dauerhaft zu schließen:

Getrunken, getanzt und geschmust

Schuld an der Heirat mit der besten Frau hatte laut diesem User das Nachtasyl:

Dieser User hat mit seiner Frau das erste Mal im Nachtasyl geschmust und offenbar den legendären Camembert gegessen:

An mehr kann sich der User wohl nicht mehr erinnern:

Und die Empfehlung des Hauses war:

Ihre Erinnerungen – sofern noch vorhanden?

Was war das Besondere am Nachtasyl? Was haben Sie dort erlebt? Erzählen Sie von Ihren Abenden im legendären Lokal! (wohl, 24.2.2021)