An 120 Kirchen schlugen Frauen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart während der Konferenz ihre Thesen zur Gleichberechtigung.

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Limburg – Inmitten massiver Kritik wegen der Vertuschung von Missbrauchsskandalen hat die deutsche Bischofskonferenz erstmals eine Frau zur Generalsekretärin gewählt. Die Theologin Beate Gilles wird Anfang Juli dem Geistlichen Hans Langendörfer nachfolgen, teilte die Bischofskonferenz am Dienstag mit. "Ich sehe das als starkes Zeichen, dass die Bischöfe ihrer Zusage nachkommen, Frauen in Führungspositionen zu fördern", sagte Konferenzvorsitzender Georg Bätzing.

Beobachter werteten die überraschende Wahl als Versuch der deutschen Bischöfe, sich in einer Affäre um die Vertuschung von Missbrauchsskandalen etwas Luft zu verschaffen. Ins Kreuzfeuer war diesbezüglich der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki geraten. Auch der Limburger Bischof Bätzing hatte seinem Kollegen Fehlverhalten vorgehalten.

Protestaktionen

Zum Start der virtuell abgehaltenen Vollversammlung der deutschen Bischöfe hatte es daher in ganz Deutschland Protestaktionen von Reforminitiativen gegeben, die unter anderem den Zugang von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern, ein Ende des Pflichtzölibats und auch der Doppelmoral in der Frage der Sexualität forderten. (APA, 23.2.2021)