Wird auch vom Vierjahres-Versprechen abgedeckt: Das Samsung Galaxy S10+ aus 2019.

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Wenn es um Softwareupdates für Android-Handys geht, dann gilt Google selbst als das große Vorbild. Drei Jahre lang ab Marktstart versorgt der Konzern, der immerhin federführend hinter der Android-Entwicklung steht, seine Pixel-Smartphones mit neuen Versionen und Sicherheitspatches. Support darüber hinaus wird zwar nicht ausgeschlossen, erfolgt aber bestenfalls freiwillig.

Doch mit diesem Supportpaket ist man nun nicht mehr der Vorreiter. Ausgerechnet ein Hersteller, der jahrelang zurecht dafür gescholten wurde, nur wenige, späte und unregelmäßige Aktualisierungen zu liefern, schickt sich nun an, Google zu überholen: Samsung.

Auch für Midrange- und Einsteigermodelle

Vier Jahre lang will der koreanische Hersteller seine Smartphones in Zukunft unterstützen, berichtet Ars Technica. In den ersten drei Jahren will man auch neue Android-Versionen liefern, über den verbleibenden Zeitraum noch Sicherheitspatches.

Diese Garantie soll für Geräte greifen, die seit 2019 auf dem Markt sind. Sie betrifft nicht nur teure Flaggschiffe, sondern auch eine gute Reihe von Mittelklasse-Handys, Einsteigergeräten und Tablets. Neben diversen Galaxy S- und Galaxy Note-Handys wären da etwa auch viele aus der A-, M- und Xcover-Serie so wie auch Tab A- und Tab S Lite-Editionen. Die vollständige Liste der rund 130 Modelle findet sich auf Samsungs "Security Scope"-Seite.

Es gibt allerdings ein paar Einschränkungen. So gibt es nicht für alle unterstützten Geräte monatliche Sicherheitspatches, diese bleiben weiterhin fast nur den Highend- und Businessgeräten vorbehalten. Alle anderen sollen aber zumindest einmal pro Quartal mit den letzten Security-Aktualisierungen versorgt werden.

Auch über die Geschwindigkeit für die Auslieferung neuer Androidversionen macht man keine konkrete Aussage. Auch hier hat sich Samsung in den letzten Jahren zwar verbessert, dennoch braucht man im Vergleich mit Google oder Konkurrenten wie Oneplus immer noch verhältnismäßig lange.

Hoffen auf Beispielwirkung

Für Nutzer bleibt dennoch zu hoffen, dass andere Hersteller und nicht zuletzt Google selbst als Reaktion ihre Supportzeiträume erweitern. Grundsätzlich stellt Google bei Sicherheitspatches Code bereit, der die letzten vier Androidausgaben umfasst, also derzeit bis Android 8.1 zurückreicht. Folglich wäre die Basis für wirklich langen Sicherheitssupport prinzipiell gelegt.

Von Langzeitunterstützung, wie sie Apple bei seinen iPhones anbietet, ist man im Android-Segment allerdings noch ein gutes Stück entfernt. Das aktuelle iOS 14 und Sicherheitspatches dafür reichen bis zum iPhone 6s zurück, das 2015 erschienen ist.