Die ergonomisch geformten Sandalen verkaufen sich in mehr als 100 Ländern weltweit.

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Berlin – Der weltberühmte Sandalenhersteller Birkenstock geht informierten Kreisen zufolge an die amerikanisch-französische Beteiligungsgesellschaft L Catterton. Der vom französischen Luxusgüterkonzern LVMH und dessen Chef Bernard Arnault gestützte Finanzinvestor will rund vier Milliarden Euro für den Traditionskonzern auf den Tisch legen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwochabend.

Seit 250 Jahren in Familienhand

Der 1774 gegründete Schuhhersteller mit Sitz in Linz am Rhein und 4.300 Mitarbeitern ist noch in Familienhand. Seit Wochen wird über einen Verkauf spekuliert, neben L Catterton war den Informationen zufolge auch der luxemburgische Finanzinvestor CVC im Rennen.

Birkenstock zählt in Deutschland 4.300 Mitarbeiter. Der Familienbetrieb wird von externen Managern geführt.
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Das amerikanisch-französische Unternehmen habe sich vor allem wegen der Expertise im Geschäft mit Bekleidungs- und Luxusmarken sowie wegen der Erfahrungen mit einer Expansion in Asien durchgesetzt, hieß es in dem Bloomberg-Bericht. Die Transaktion könnte bereits in der kommenden Woche bekanntgegeben werden. Sprecher der beteiligten Unternehmen wollten die Informationen nicht kommentieren.

Kultmarke statt biedere Schlapfen

Birkenstock verkaufte im Geschäftsjahr bis September 2019 rund 23,8 Millionen Paar Schuhe. Der Umsatz wuchs um elf Prozent auf mehr als 721 Millionen Euro. Die in Deutschland gefertigten Sandalen mit ergonomisch geformten Fußbetten werden in mehr als 100 Ländern verkauft. Das Image des biederen Ökoschlapfen-Herstellers hat das Unternehmen längst abgeschüttelt. Seit 2019 produziert die Kultmarke auch Naturkosmetik. Im Sortiment sind zudem Strümpfe, Gürtel, Taschen und Betten. (APA, red, 25.2.2021)