13 Grad, vielleicht sogar 16? Man muss die wärmeren Tage nutzen – auch im Lockdown gibt es mehr als Spazieren.

Foto: Der Standard

Lust auf Wandern

Wandern kann man auch in Wien. Genau genommen das ganze Jahr lang. Über bemooste Waldböden und auf – zugegebenerweise – nicht sehr hohe, aber schöne Berge. Mittlerweile gibt es schon 13 ausgeschilderte Routen durch die Stadt. Die sogenannten Stadtwanderwege, die unter anderem über Kahlenberg, Leopoldsberg und Hermannskogel, zur Jubiläumswarte, auf die Sophienalpe, durch den Prater oder die Donaustadt führen, sind auf der Seite der Stadt Wien aufrufbar. Manche, wie den urbanen Gemeindebau-Wanderweg, könnte man auch Spaziergang nennen. Aber spaziert sind wir genug. Wandern ist angesagt. Es gibt die Möglichkeit, auch in die Natur einzutauchen, man kann einen Wanderpass mit Stempeln füllen und muss dafür nicht nach Tirol reisen.

Ausgangspunkt kann die eigene Haustür sein, oder man nimmt die Öffis bis zum Wanderwegstart. Ob man auf Komponistenwegen wie dem Beethovengang in Nußdorf wandelt oder die Seele am Silberteich in Ottakring baumeln lässt: Im Frühling ist alles schöner!

Schmarrn und Cocktails

Man fragt sich eigentlich, warum es das nicht schon immer gegeben hat: Kaiserschmarren to go. Wer einen Stadtspaziergang macht, kann sich die höfische Mehlspeis’ bei der K. u. K Hofzuckerbäckerei Demel am Kohlmarkt mitnehmen. Wird mit Röster und Gaberl in einer Box verpackt und kann perfekt unterwegs gegessen werden.

Einen Ausflug mit kulinarischen Highlights verbinden – das soll nun auch beim sogenannten Drive-Hin-Festival Gusto Guerilla möglich werden. Die Idee: Zu Fuß oder mit dem Rad geht oder fährt man eine Route zu zwölf inhabergeführten Lokalen ab – und überall erwarten einen Kostproben, insgesamt also quasi ein zwölfgängiges Menü.

Wem hingegen eher das Nachtleben fehlt, der kann sich im Moby Dick in der Neustiftgasse Cocktails to go holen und im Freien trinken. Richtig guten Kaffee zum Mitnehmen gibt es im Schönbergers auf der Wiedner Hauptstraße. Wer dort auf Kuchen Lust bekommt, könnte auch noch einen Ausflug ins Karmeliterviertel im Zweiten machen und dem Fett und Zucker einen Besuch abstatten.

Kunst an der Wand

Nach langem Warten haben die rund 300 Museen in der Stadt wieder geöffnet. Wer bei frühlingshaften Temperaturen Kunst aber lieber unter freiem Himmel und bei Sonnenschein genießen möchte, hat in Wien gleich mehrere Möglichkeiten dazu.

Das Raufschaumuseum widmet sich den Fassadenverschönerungen des 20. Jahrhunderts. Auf Instagram werden die unzähligen Mosaike und Graffiti der Stadt gesammelt – online findet man auch die Adresse der Kunstwerke in der Offline-Welt. Wer sich mehr für zeitgenössischere Kunst interessiert, kommt aber auch nicht zu kurz. Vienna Murals bietet online Routen für fünf Kunststadtwanderwege an – zu bestellen gibt es auch Bücher.

Wer’s lieber an einem Ort mag, sollte sich zum Karlsplatz aufmachen. Dort ist der Bauzaun des Wien Museums zur Ausstellungshalle geworden. Bis 28. März kann man "Almost – Wiener Weltreisen" sehen. Teile sind STANDARD-Leserinnen und -Lesern bereits aus Wojciech Czajas Fotokolumne bekannt.

Es gibt Eis!

Eigentlich hat Eis immer Saison, das wissen nur leider nicht alle Eissalons. Viele machen über die Wintermonate zu. Und am besten schmeckt das kalte Schleckwerk ja auch wirklich in der Sonne. Nachdem sich die nun endlich wieder blicken lässt, haben wir uns angeschaut, welche richtig guten Eisdielen Wiens schon dealen.

Ein Redaktionsfavorit ist die italienische Gelateria La Romana in der Stiftgasse im Siebenten – die hat nicht nur offen, sondern auch einige Sorten, die man sonst kaum wo findet. Und eigentlich alle sind köstlich. Hauptstadtklassiker ist natürlich der Tichy am Reumannplatz in Favoriten. Dort gibt es nicht nur sensationelles Eis vor Ort, man kann sich für daheim auch noch eine Packung Eismarillenknödel mitnehmen. Veganer und Bio-Fans werden bei der Kette Veganista fündig – noch kommt man an den zehn Standorten ganz ohne Schlange zu seinem Eis. Warten muss man noch ein wenig auf ein Stanitzel beim Tuchlauben im Ersten: Für das nach eigenen Angaben "beste Eis der Welt" startet die Saison – wie für viele andere – erst im März.

Blühende Hobbys

Wer keinen Balkon oder Garten hat, darf sich über eine wachsende Anzahl von Gemeinschaftsgärten in der Stadt freuen. Urban Gardening oder Urban Farming heißt das auch. In der Erde buddeln und seinen Pflänzchen beim Wachsen und Blühen zusehen ist auch für die Seele gesund. Der Frühling ist die beste Zeit, um damit zu beginnen. Im besten Fall kann man nicht nur Essbares ernten, sondern lernt beim Gärtnern neue Menschen kennen. In Wien gibt es mittlerweile in allen Bezirken viele Projekte mit verschiedenen Schwerpunkten – vom interkulturellen Gärtnern bis zum Gärtnern mit Kindern.

So gibt es zum Beispiel beim Augarten schon rund 120 Beete, wo man Blumen, Kräuter und Gemüse anpflanzen kann. Aber auch am Donaukanal wird in kunterbunten Hochbeeten gegraben, gejätet und gegossen. Kleinere Flächen sprießen mittlerweile um diverse Gemeindebauten und Kirchen aus der Erde.

Wer keine Möglichkeit in unmittelbarer Nähe findet, kann selbst initiativ werden. Die Magistratsabteilungen MA 28, MA 42 und MA 49 helfen weiter. (ook, mika, cms, 25.2.2021)