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Budapest – Das aktuelle Erfolgsgeheimnis von Manchester City? Pep Guardiola zögerte keine Sekunde. "Wir haben viel Geld, um eine Menge unglaublicher Spieler zu kaufen", sagte der Startrainer nach dem 2:0 (1:0) im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Borussia Mönchengladbach, dem 19. Pflichtspielsieg in Serie, und verzog dabei keine Miene.

Erst als Guardiola anfing, von der Qualität seiner Spieler, ihrer Mentalität und dem Zusammenhalt im Team zu schwärmen, huschte ein Lächeln über sein Gesicht. "Wir werden diese Nacht genießen", versprach der Spanier, "und ab morgen nur noch an West Ham denken." Das Rückspiel interessiere ihn noch nicht, betonte Guardiola und nahm lieber das nächste Ligaspiel am Samstag ins Visier: "Unser nächstes Ziel ist West Ham."

Genau diese Fokussierung, das konsequente Abarbeiten von Aufgaben, soll bei Citys ewiger Jagd nach dem Heiligen Gral, dem erstmaligen Gewinn der Königsklasse, diesmal den Ausschlag geben. Nach schwachem Saisonstart ist Manchester inzwischen seit 26 Spielen ungeschlagen, der Vorsprung in der Premier League beträgt satte zehn Punkte.

Trotzdem nicht zufrieden

Und dass Peps mit zig Millionen aus Abu Dhabi aufgemotzte Citizens momentan auch das Nonplusultra im europäischen Vereinsfußball sind, bewiesen sie am Mittwochabend in Budapest mit einer durch und durch abgezockten Vorstellung. Gladbach-Kapitän Lars Stindl sprach bei DAZN anschließend mit großen Augen von einer "herausragenden Mannschaft", 2014-Weltmeister Christoph Kamer bei Sky von einer "unfassbar guten Raumaufteilung". Und Gladbach-Coach Marco Rose musste staunend anerkennen: "City hat für jede Situation unterschiedlichste Lösungen."

Rundum zufrieden war Guardiola nach den Treffern von Bernardo Silva (29.) und Gabriel Jesus (65.) aber nicht. "Wir müssen in diesem Wettbewerb besser werden", warnte er und mahnte vor allem eine bessere Chancenverwertung an: "Wir waren in der Box nicht gut genug. Das müssen wir noch verbessern. Wir haben den Torhüter nie wirklich in Verlegenheit gebracht."

City schöpft in diesem Jahr wohl über den breitesten Kader aller Topteams. So wechselte Guardiola seine Startelf im Vergleich zum Erfolg beim FC Arsenal (1:0) gleich auf fünf Position – einen erkennbaren Qualitätsverlust gab es nicht. Auch dank des weiterhin formstarken Nationalspielers Ilkay Gündogan, der in der Schlussphase sogar die Kapitänsbinde trug, stand am Ende der zwölfte Auswärtssieg am Stück.

Dass sich der souveräne Tabellenführer der Premier League im Rückspiel am 16. März im Etihad Stadium noch übertölpeln lässt, scheint in der aktuellen Verfassung ausgeschlossen. Doch Pep und City sind gewarnt: In den Vorjahren sind sie in der Champions League mit Tottenham Hotspur (2019) und Olympique Lyon (2020) jeweils von vermeintlichen Außenseitern gestoppt worden. (sid, red, 25.2.2021)

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