In Österreich befinden sich derzeit rund 100.000 Impfdosen, die noch nicht verimpft wurden. Meist ist die Lagerung allerdings nur von kurzer Dauer.

Foto: APA/EXPA/ JFK

Wien – Noch läuft die aktuelle Impfgroßaktion in Österreich eher schleppend an. Laut Dashboard des Gesundheitsministeriums wurden bis inklusive Mittwoch rund 556.000 Impfungen in den E-Impfpass eingetragen. Weil die Einmeldequote für den E-Impfass derzeit erst rund 90 Prozent beträgt, dürfte von insgesamt knapp über 600.000 verabreichten Impfungen auszugehen sein.

Interessant ist aber, dass bereits um einiges mehr an Impfstoff in Österreich lagert: Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden bereits 511.875 Dosen von Pfizer/Biontech nach Österreich geliefert, dazu kommen 36.000 Dosen von Moderna und 156.000 Dosen von Astra Zeneca. Insgesamt kamen demnach bereits 703.875 Impfdosen nach Österreich.

Wieso also wurden rund 100.000 Dosen, die bereits im Land sind, noch nicht verimpft? Das hängt mit der komplexen Impflogistik zusammen. Demnach wurden von den Gesundheitseinrichtungen österreichweit im E-Shop der Bundesbeschaffung GmbH bereits mehr als 683.000 Impfdosen angefordert, von denen 595.000 auch ausgeliefert wurden. Für die Verimpfung selbst sind aber die Länder verantwortlich. Und: Ein kurzer Lageraufbau für einige wenige Tage ist notwendig.

Pharma-Großhändler-Präsident Andreas Windischbauer meinte im Ö1-"Morgenjournal", dass einige Länder die eintreffenden Impfstoffe teilweise kurz horten würden, um dann größere Impfaktionen durchführen zu können. Zudem habe es die Sorge gegeben, dass durch Lieferengpässe womöglich nicht genug Impfstoff für eine rechtzeitige Zweitimpfung da sei.

Das müsse nun aber geändert werden, da etwa die Pfizer/Biontech-Impfungen "nun ganz stabil jeden Dienstag" kommen würden. "Und es wird mehr werden. Daher hat man nun die Sicherheit, dass man für die zweite Impfung nicht mehr so viel in Reserve halten muss." Die Bundesländer könnten nun also die Impfgeschwindigkeit steigern.

Aktuell läuft nächste Impfgroßaktion in Wien

In Wien wird darauf verwiesen, dass man "keine strategische Reserve" aufgebaut habe. Kurzfristig werde aber teilweise Impfstoff einige Tage aufgespart: So war es etwa möglich, Mitte Jänner in Impfstraßen in der Messe Wien in nur vier Tagen im Bereich des niedergelassenen Gesundheitspersonals mehr als 12.000 Personen zu impfen.

11.000 Impfungen im Austria Center in vier Tagen

Und aktuell läuft die nächste Impfgroßaktion – diesmal im Austria Center: Dort werden in Impfstraßen in nur vier Tagen bis Sonntag 11.000 Personen aus dem Gesundheitsbereich geimpft, wie DER STANDARD in Erfahrung bringen konnte. Geimpft werden Ärzte und Bedienstete im niedergelassenen Bereich, Mitarbeiter in ärztlichen Ambulatorien sowie im Laborbereich oder Personal aus der mobilen Pflege. Ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bezeichnete das als "Impfschlusskampagne für den Gesundheitsbereich".

Zu den 700.000 Impfdosen, die bereits nach Österreich geliefert wurden, sollen im März laut Dashboard des Gesundheitsministeriums folgende Liefermengen dazukommen: 463.320 Dosen von Pfizer/Biontech sowie 123.600 von Moderna. Keine Angaben zu Liefermengen gibt es aktuell auf der Homepage zum Impfstoff von Astra Zeneca.

Ursprünglich hieß es, dass bis Ende März mit rund 700.000 Dosen von Astra Zeneca gerechnet wird. Davon wurden allerdings erst 156.000 Dosen geliefert. (David Krutzler, 25.2.2021)