Übt massive Kritik an den kolportierten Regierungsplänen in Sachen "Wiener Zeitung": SPÖ-Mediensprecher Thomas Drozda.

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Wien – Kritik an den kolportierten Regierungsplänen in Sachen "Wiener Zeitung" übt SPÖ-Mediensprecher Thomas Drozda: "Der ältesten Tageszeitung der Welt einfach den finanziellen Hahn zuzudrehen zeugt von historischer Ignoranz und zeigt einmal mehr, wie wenig der Regierung an Qualitätsjournalismus liegt", so Drozda am Donnerstag in einer Aussendung. Der SPÖ-Abgeordnete weiter: "Journalistische Arbeit zu erschweren wird zum Muster der Regierungspolitik, wenn man etwa die jüngsten Gesetzesvorhaben im Bereich Justiz betrachtet."

Wie DER STANDARD berichtete, droht der republikseigenen "Wiener Zeitung" das Ende als gedruckte Zeitung. So soll die ÖVP planen, schon demnächst die Pflichtveröffentlichungen von Unternehmen im "Amtsblatt" der Tageszeitung zu streichen. In Regierungskreisen wird die Abschaffung der Pflichtveröffentlichungen mit der Umsetzung einer EU-Richtlinie erklärt, die bis Sommer vorgesehen sei.

"Dass die ÖVP mit der 'Wiener Zeitung' nie etwas anfangen konnte, außer wenn sie dort politische Parteigänger installieren konnte", kritisiert nun Drozda. Dass die Grünen hier zuschauen, sei beklemmend. Österreich brauche "qualitativ hochwertige Zeitungen und nicht eine weitere digitale 'Serviceplattform', an der dann türkise Freunde vielleicht noch gut Geld verdienen können". Die "Wiener Zeitung" einzustellen sei "fantasielos und ein medienpolitisches Armutszeugnis", so Drozda. (red, 25.2.2021)