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Foto: reuters

Twitter erzielt fast seinen gesamten Umsatz mit Werbung. Das kann zum Beispiel die Möglichkeit sein, Tweets mit Produktwerbung für Geld in die Timelines der Nutzer zu bringen. Die Anzeigen werden in der Web-Version und Twitters eigener App angezeigt. Deshalb ist das Unternehmen dazu übergegangen, nur die Zahl der mit Werbung erreichbaren Nutzer als relevante Größe zu nennen.

Bezahltes Tweetdeck und "Super Follower"

Allerdings denkt der Dienst auch über Abo-Geschäftsmodelle nach. Laut Medienberichten könnte etwa eine Bezahlversion der auf professionelle Nutzer ausgerichteten App Tweetdeck eingeführt werden.

Laut einem Bericht von The Verge soll außerdem für User die Möglichkeit eingerichtet werden, von bestimmten Usern – den "Super Followers" – für zusätzlichen Content Geld zu verlangen. Bei dem zusätzlichen Content könnte es sich um Bonus-Tweets oder den Zugang zu speziellen Gruppen handeln. Auch bezahlte Newsletter-Abos sind möglich. In einem Beispiel zeigte Twitter, wie ein User 4,99 Dollar pro Monat für zusätzliche Dienste verlangte.

Twitter sieht dies als eine Möglichkeit, wie Influencer und Publisher direkt von ihren Fans bezahlt werden – und so wie bei anderen Anbietern wird auch Twitter wohl hier finanziell mitschneiden.

Außerdem soll es möglich sein, Gruppen für bestimmte Interessen zu schaffen. In diesen Gruppen sehen die User dann mehr Content, der sich um das spezifische Thema dreht. Einen konkreten Zeitplan für die beiden genannten Features gibt es nicht.

Twitter will Umsatz verdoppeln

Passend zu diesen Plänen will Twitter bis Ende 2023 seinen Jahresumsatz auf 7,5 Mrd. Dollar verdoppeln. Die Zahl der täglichen Nutzer, die der Dienst mit seiner Werbung erreicht, soll bis dahin von zuletzt 192 Millionen auf 315 Millionen steigen. Twitter kommunizierte die Ziele am Donnerstag zu einem Investoren-Event.

Diese Ziele wurden an der Börse gut aufgenommen: Die Twitter-Aktie legte im frühen US-Handel zeitweise um sieben Prozent zu. Im vergangenen Jahr hatte Twitter den Umsatz um 7,5 Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar gesteigert.

Trump-Ausschluss hat das Wachstum nicht gebremst

Twitter hatte bei Vorlage aktueller Quartalszahlen bereits betont, dass die Verbannung des Ex-US-Präsidenten Donald Trump von der Plattform Anfang Jänner das Wachstum nicht gebremst habe. Das war befürchtet worden, da Trump einer der bekanntesten Twitter-Nutzer mit rund 80 Millionen Abonnenten war. Er wurde nach der Attacke seiner Anhänger auf das US-Kapitol und seinen Sympathie-Bekundungen für die Angreifer dauerhaft bei Twitter gesperrt. (APA/dpa-AFX/red, 25.2.2021)