Frage: Was genau machen Corona-Tester?

Antwort: Corona-Tester sind damit betraut, Abstriche von Menschen zu nehmen, um mögliche Infizierte frühzeitig zu erkennen und damit die Ausbreitung von Corona zu verhindern. Der Test erfolgt entweder über Mund-Rachen, Nasen-Rachen oder eine Rachenspülung. Die Testprobe wird vom Corona-Tester entweder selbst über einen Antigen-Schnelltest ausgewertet oder in ein Labor für eine PCR-Analyse geschickt.

Frage: Welche Voraussetzungen oder Ausbildungen braucht man dafür?

Antwort: Zur Ausübung dieses Berufs sind Personen mit abgeschlossener Sanitäterausbildung berechtigt sowie Ärzte, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegekräfte, biomedizinische Analytiker sowie Apotheker. Auch wenn eine spezielle zusätzliche Ausbildung zum Abstreicher nicht verpflichtend ist, erhalten Corona-Tester meist eine ein- bis dreistündige Einschulung über medizinische Hintergründe und mögliche Risiken, da Verletzungen des Getesteten vermieden werden sollen. Außerdem muss sichergestellt werden, dass Corona-Tester in der Lage sind, die Probe richtig zu nehmen, um falsche Testergebnisse zu vermeiden.

Frage: Welche Soft Skills sollte man mitbringen?

Antwort: In persönlicher Hinsicht benötigen Corona-Tester insbesondere kommunikative und empathische Fähigkeiten, vor allem wenn sie Personen bei ihrer ersten Testung beruhigen müssen. Organisationstalent und eine genaue und gleichzeitig effiziente Arbeitsweise sind wichtig, um die Zeit zwischen dem Abstrich und administrativen Tätigkeiten möglichst ressourcenschonend auszuüben.

Frage: Wie sieht es mit den Arbeitszeiten aus?

Antwort: Die Arbeitszeiten von Corona-Testern entsprechen nicht dem klassischen Nine-to-five-Job. Die öffentlichen Teststraßen in den Großstädten haben ausgedehnte Öffnungszeiten auch am Wochenende von frühmorgens bis in den Abend. In Privatunternehmen, insbesondere in der Gastronomie und Hotellerie, werden Tests an 24 Stunden sieben Tage die Woche nach Vereinbarung durchgeführt.

Bild nicht mehr verfügbar.

Zweifellos ein großes Geschäft – aber nicht unbedingt für die Testerinnen und Tester im Einsatz.
Foto: Reuters

Frage: Kann ich mit allen Voraussetzungen unternehmerisch tätig werden?

Antwort: Corona-Tester dürfen nicht selbstständig tätig werden, sondern müssen Angestellte unter der zumindest indirekten Supervision eines angestellten Arztes sein. Die Funktion dieses Arztes nimmt in Großbetrieben meist der Betriebsarzt wahr.

Frage: Wie komme ich zu einem solchen Job?

Antwort: Die Corona-Tests in öffentlichen Teststraßen werden in der Regel von angestellten Sanitätern der Rettungsorganisationen durchgeführt, zum Beispiel Rotes Kreuz, Samariterbund oder Johanniter.

Frage: Was kann man da verdienen?

Antwort: Das Einstiegsgehalt liegt in diesen Organisationen meist im Bereich zwischen 24.000 und 27.000 Euro brutto pro Jahr. Im Schnitt liegen die Gehälter der Corona-Tester bei Festanstellung meist im Bereich von 30.000 Euro brutto pro Jahr. Erfahrene Sanitäter mit mehr als 30 Berufsjahren verdienen rund 36.000 Euro. Außerdem werden Zivildiener mit einem Monatsbezug von rund 350 Euro und Freiwillige als behördliche Corona-Tester eingesetzt.

Frage: Es gibt aber auch andere Anbieter, oder?

Antwort: Mittlerweile haben sich auch private Anbieter auf Corona-Tests, insbesondere auf die Testungen in Unternehmen, spezialisiert. Da die Fallzahlen der Tests und die Arbeitszeiten sehr unterschiedlich sind, werden die Corona-Tester bei privaten Anbietern in Form eines fallweisen Beschäftigungsverhältnisses jede Woche neu angemeldet. Angesichts der großen Nachfrage nach Corona-Testern sind die Einkommen stark gestiegen. Betrugen die Stundensätze im April und Mai 2020 noch 13 Euro pro Stunde, werden mittlerweile im Schnitt 20 Euro pro Stunde bezahlt. Die Stundensätze in manchen privaten Corona-Test-Unternehmen liegen bereits bei 25 Euro.

Frage: Was zeigt der Blick des Experten auf diesen Teil des Marktes und seine Entwicklung?

Antwort: Trotz steigender Stundensätze für die Mitarbeiter bleibt Corona ein gutes Geschäft für die privaten Testanbieter, da firmeninterne Antigentests stark nachgefragt werden. Je nach Anzahl zahlen Unternehmen zwischen 15 und 40 Euro pro Test an den privaten Testanbieter und erhalten vom Staat zehn Euro zurück. Die Kosten für ein Testkit liegen zwischen fünf und sieben Euro, im Idealfall benötigt ein Test zwei bis drei Minuten Zeitaufwand. Damit lässt sich hochrechnen: An der Testung eines Unternehmens mit 100 Mitarbeitern verdient das Testunternehmen somit im Schnitt 250 bis 300 Euro pro Stunde. (Karin Bauer, 26.2.2021)