Bereits in dieser Woche haben die Freiheitlichen mit einer Bombe aufhorchen lassen: Alexander Van der Bellen hat Eintragungen in seinem Taschenkalender getätigt!

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Erinnern Sie sich noch an die FPÖ, oder die "Freiheitlichen", wie sie von manchen auch genannt wurden? Wenn nein, dann hilft Ihnen der Krisenkolumnist gern mit ein paar Erinnerungsfetzen auf die Sprünge. H.-C. Strache, der Prolo als Vizekanzler und Ibiza-Dauerurlauber, der sich – Nippelalarm! – im Netzleiberl zackzackzack bei einer russischen Putativmillionärin einweimperlte?

Norbert "Waldviertelautobahn" Hofer, der gerne ganz Österreich in einen aparten Betonstreifen verwandelt und Tempo 180 im Ortsgebiet verpflichtend gemacht hätte? Herbert Kickl, Schlimaz und Pferdenarr im Innenministerium, der mit seiner Überraschungsrazzia im BVT immens zur Hebung des österreichischen Geheimdienstrenommees im Ausland beigetragen hat? Ist jetzt der Groschen gefallen? Eine tolle Crew!

Leider hat man von der FPÖ wenig gehört, seit ihre wichtigsten Protagonisten nicht mehr in der Regierung sitzen und der Verlust der damit verbundenen Pfründen für unschöne innerparteiliche Dynamiken gesorgt hat. Gut, Gottfried Waldhäusl rülpst stets verlässlich irgendetwas aus Niederösterreich heraus, aber das ist ja auch nicht abendfüllend. Miese Zeiten für die Freiheitlichen also?

Bombe

Bisher ja, aber von nun an wird alles anders. Seit es im türkis-grünen Koalitionsgebälk laut rumpelt und pumpelt, wittert die FPÖ Morgenluft und bereitet sich von langer Hand auf einen neuen türkisblauen Schulterschluss vor. Geplante Koalitionsmotti: "Die EU ist schuld!", "Ausländer raus!",

"Make Austria Great Again!"

Bereits in dieser Woche haben die Freiheitlichen mit einer Bombe aufhorchen lassen: Alexander Van der Bellen hat Eintragungen in seinem Taschenkalender getätigt! Nächste Woche folgt die nächste Enthüllung: Der H.-C. Strache auf dem Ibiza-Video ist in Wahrheit gar nicht der echte Strache, sondern ein von den Grünen gedungenes Strache-Lookalike. Nur um der FPÖ – einmal Opfer, immer Opfer – zu schaden!

Jeder wahre Austro-Patriot freut sich schon auf ein neues, modernes Regierungsprogramm, welches unübersehbar die blaue Handschrift trägt: Impf- und Maskenverbot im Verfassungsrang; schmissige Einstandspartys in der Hofburg; Todesstrafe für tschetschenische Taschlzieher. Wenn dann noch Norbert Hofer Bundespräsident ist, kann überhaupt nichts mehr schiefgehen. (Christoph Winder, 27.2.2021)