Die von den Anwälten vertretenen Klienten waren teils erst acht Jahre alt.

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Bytedance, das Unternehmen hinter der vor allem bei Kindern und Jugendlichen beliebten App Tiktok, hat einem 92-Millionen-Dollar-Sammelklagenvergleich zugestimmt, um Datenschutzansprüche von einigen US-Tiktok-Nutzern beizulegen, wie laut einem Bericht von Reuters aus Dokumenten hervorgeht, die am Donnerstag beim US-Bezirksgericht in Illinois eingereicht wurden. In den USA hat Tiktok mehr als 100 Millionen User. Dem Vergleich war ein mehr als einjähriger Rechtsstreit vorausgegangen.

Gesicht über die Handykamera gescannt

In den Klagen wurde behauptet, dass die Tiktok-App "in die Geräte ihrer Nutzer eindringt und eine breite Palette privater Daten extrahiert, einschließlich biometrischer Daten und Inhalte, die die Beklagten nutzen, um Tiktok-Nutzer zu verfolgen und zu profilieren, unter anderem zum Zweck der gezielten Werbung und des Profits."

In einem Bericht des "Wall Street Journal" ist konkreter davon die Rede, dass die App unrechtmäßig die persönlichen Daten Minderjähriger nutze – unter anderem in Form von Gesichtsscans über die Handykamera. Mit den Daten sollte zielgerichtete Werbung effizienter werden. Die von den Anwälten vertretenen Klienten waren teilweise erst acht Jahre alt.

"Freudige Erfahrung schaffen"

"Obwohl wir mit den Behauptungen nicht einverstanden sind, möchten wir uns statt eines langwierigen Rechtsstreits lieber darauf konzentrieren, eine sichere und freudige Erfahrung für die Tiktok-Community zu schaffen", hießt es am Donnerstag aus dem Unternehmen. Der Vergleich muss noch vom Gericht genehmigt werden. (red, 26.2.2021)