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Kajsa Vickhoff Lie auf dem Weg ins Krankenhaus.

Foto: AP/Elvis Piazza

Val di Fassa – Federica Brignone hat zwar im letzten Ski-Rennen in Val di Fassa an diesem Wochenende die Siegesserie von Lara Gut-Behrami gestoppt, die Schweizerin sicherte sich aber wie erwartet vorzeitig die kleine Kristallkugel für den Gewinn der Super-G-Weltcupwertung. Den Tagessieg holte sich am Sonntag die Italienerin in 1:14,61 Minuten vor Gut-Behrami (+0,59 Sekunden) und deren Landsfrau Corinne Suter (+0,72). Beste ÖSV-Läuferin wurde Tamara Tippler als Achte, Christine Scheyer belegte Rang zwölf.

Zwei folgenschwere Stürze

Überschattet wurde das Rennen von zwei folgenschweren Stürzen. Kajsa Vickhoff Lie (Startnummer 13) verlor nach der zweiten Zwischenzeit die Kontrolle über die Skier, hob ab und wurde in die Sicherheitsnetze geschleudert. Die 22-jährige Norwegerin, die laut schrie und kurz das Bewusstsein verloren haben soll, wurde danach auf der Piste erstversorgt und schließlich mit dem Hubschrauber abtransportiert. Inoffiziellen Meldungen zufolge soll sie sich einen Schien- und Wadenbeinbruch, sowie ein multiples Trauma zugezogen haben.

Die Tirolerin Rosina Schneeberger stürzte mit Nummer 21 ebenfalls unglücklich, rutschte danach über die Piste, touchierte dabei auch ein Tor und landete ebenso in den Fangnetzen. Auch sie wurde mit dem Hubschrauber abtransportiert. Wie der ÖSV später mitteilte, zog sich die 27-Jährige dabei eine Unterschenkelfraktur zu. "Ich habe sie bis zum Start schreien gehört, das war keine schöne Situation für uns alle", meinte ihre Kollegin Ramona Siebenhofer. Schneeberger hatte in ihrer Karriere bereits zwei Kreuzbandrisse erlitten.

Zwischenfall mit Finanzpolizist

Das Rennen musste wenig später erneut unterbrochen werden. Die Schweizerin Jasmine Flury (Startnummer 25) wurde unterwegs abgewunken, weil ein als Pistenrutscher engagierter Finanzpolizist im unteren Streckenabschnitt gestürzt und verletzt auf der Ideallinie liegen geblieben war. Seine Bergung wurde allerdings relativ flott von Kollegen bewerkstelligt.

Gut-Behrami hatte beide Abfahrten in Val di Fassa und zuletzt auch sämtliche Super-Gs gewonnen. Nachdem sie vier einschlägige Rennen im Weltcup en suite für sich entschieden hatte, war sie auch in Cortina d'Ampezzo zur Weltmeisterin im Super-G avanciert. Gut-Behrami wies im ORF, angesprochen auf die Stürze, darauf hin, dass nicht nur die Saison bereits lang sei, sondern auch drei Speedrennen an einem Wochenende "körperlich als auch im Kopf anstrengend" seien.

Hütter sehr zufrieden

Aufgezeigt hat Michaela Heider (1,68) mit Startnummer 47. Die 25-jährige Steirerin schwang als 15. ab und lag damit einen Platz vor Stephanie Venier. Cornelia Hütter legte als 21. ein gutes Super-G-Comeback hin und zeigte sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. "Nur bei den ersten Toren habe ich mich nicht so wohlgefühlt. Ich habe nicht gewusst, ob ich die Linie halten kann, die ich mir vorgenommen habe. Aber dann bin ich gut reingekommen", so die Steirerin, für die es das erste Super-G-Resultat seit dem 26. Jänner 2019 in Garmisch-Partenkirchen (18.) war. Die 28-Jährige wolle nun genau zehn Tage Pause machen, "weil zwischen 4. und 10. März habe ich mir immer wehgetan". (honz, APA, 28.2.2021)

Ergebnisse des Weltcup-Super-G der alpinen Ski-Damen am Sonntag in Val di Fassa:

1. Federica Brignone (ITA) 1:14,61
2. Lara Gut-Behrami (SUI) 1:15,20 +0,59
3. Corinne Suter (SUI) 1:15,33 +0,72
4. Elena Curtoni (ITA) 1:15,39 +0,78
5. Francesca Marsaglia (ITA) 1:15,44 +0,83
6. Marta Bassino (ITA) 1:15,47 +0,86
7. Ragnhild Mowinckel (NOR) 1:15,51 +0,90
8. Tamara Tippler (AUT) 1:15,78 +1,17
9. Tessa Worley (FRA) 1:16,10 +1,49
10. Breezy Johnson (USA) 1:16,15 +1,54
. Alice Robinson (NZL) 1:16,15 +1,54
12. Christine Scheyer (AUT) 1:16,17 +1,56
13. Michelle Gisin (SUI) 1:16,25 +1,64
14. Wendy Holdener (SUI) 1:16,27 +1,66
15. Michaela Heider (AUT) 1:16,29 +1,68
16. Stephanie Venier (AUT) 1:16,37 +1,76

17. Tiffany Gauthier (FRA) 1:16,38 +1,77
18. Roberta Melesi (ITA) 1:16,41 +1,80
19. Jasmine Flury (SUI) 1:16,54 +1,93
20. Marie-Michele Gagnon (CAN) 1:16,66 +2,05
21. Cornelia Hütter (AUT) 1:16,67 +2,06
22. Priska Nufer (SUI) 1:16,71 +2,10
23. Ramona Siebenhofer (AUT) 1:16,79 +2,18
24. Kira Weidle (GER) 1:16,96 +2,35
25. Julia Pleschkowa (RUS) 1:17,08 +2,47
26. Laura Gauche (FRA) 1:17,13 +2,52
. Joana Hählen (SUI) 1:17,13 +2,52
28. Jasmina Suter (SUI) 1:17,17 +2,56
29. Mirjam Puchner (AUT) 1:17,21 +2,60
. Marusa Ferk (SLO) 1:17,21 +2,60
Weiters:
32. Petra Vlhova (SVK) 1:17,27 +2,66
33. Ariane Rädler (AUT) 1:17,50 +2,89
36. Nadine Fest (AUT) 1:17,76 +3,15

Ausgeschieden u.a.: Rosina Schneeberger (AUT), Kajsa Vickhoff Lie (NOR), Tifany Roux (FRA), Isabella Wright (USA), Laura Pirovano (ITA)

Gesamtwertung (nach 25 Rennen):

1. Lara Gut-Behrami (SUI) 1227
2. Petra Vlhova (SVK) 1040
3. Michelle Gisin (SUI) 892
4. Marta Bassino (ITA) 790
5. Federica Brignone (ITA) 759
6. Sofia Goggia (ITA) 740
7. Corinne Suter (SUI) 735
8. Mikaela Shiffrin (USA) 615
9. Katharina Liensberger (AUT) 497
10. Tamara Tippler (AUT) 483

Super-G Damen (6):

1. Lara Gut-Behrami (SUI) 525
2. Federica Brignone (ITA) 323
3. Corinne Suter (SUI) 310
4. Tamara Tippler (AUT) 272
5. Ester Ledecka (CZE) 236
6. Marta Bassino (ITA) 228
7. Kajsa Vickhoff Lie (NOR) 182
8. Petra Vlhova (SVK) 158
9. Francesca Marsaglia (ITA) 146
10. Elena Curtoni (ITA) 136

Mannschaft Damen (25):

1. Schweiz 4111
2. Italien 3458
3. Österreich 3134
4. USA 1431
5. Norwegen 1118
6. Slowakei 1040
7. Frankreich 725
8. Slowenien 574
9. Kanada 550
10. Tschechien 538