Wie sinnvoll kann das sein, einem Verbrenner-Auto gleich noch die Batterien von einem halben Elektroauto umzuhängen, mit entsprechend enormem Ressourcenaufwand, um mit dem sogenannten Plug-in-Hybrid hin und wieder elektrisch zu fahren?

Foto: imago

Hausverstand ist im Grunde ein schreckliches Wort. Abgesehen von einer unsympathischen Figur aus der Lebensmittelwerbung wird es auch gerne dazu benützt, wissenschaftliche Erkenntnisse mit rückwärtsgewandten Ideologien auszuhebeln. Gleichzeitig ist das zielgerichtete Vereinfachen komplexer Zusammenhänge unumgänglich, um sie für möglichst viele nachvollziehbar zu machen.

Im Zusammenhang mit der Mobilität gibt es ein paar Grundsätze, die man bei allen Interessendivergenzen immer im Auge haben sollte, eine Art von Hausverstandsregeln: keine Lebensmittel in den Tank. Das heißt nicht grundsätzliche Ablehnung von Pflanzenöl und Biosprit, aber höchste Aufmerksamkeit darauf, ob ein Biotreibstoff in fataler Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion steht.

Begleiteffekte beachten

Oder: Wie sinnvoll kann das sein, einem Verbrenner-Auto gleich noch die Batterien von einem halben Elektroauto umzuhängen, mit entsprechend enormem Ressourcenaufwand, um mit dem sogenannten Plug-in-Hybrid hin und wieder elektrisch zu fahren? Schnell wird aus dem Besten zweier Welten das Schlechteste. Oder: Dieser Glaube, wenn man erst einmal den ganzen Strom regenerativ herstellte, brauchte man nicht mehr Energie zu sparen.

Da kann man auch nur vereinfacht sagen: Die Umstellung des Energiesystems auf elektrischen Strom erscheint unumgänglich, ist aber um nichts weniger gefährlich als das Erdöl, wenn man wichtige Begleiteffekte nicht beachtet. Und die sieht man mit einer gewissen Sparefroh-Wertehaltung besser als mit blanker Technologiefaszination. (Rudolf Skarics, 18.3.2021)