Screenshot: Youtube

Das erste generierte Überflugsvideo vom Landeplatz des Nasa-Rovers Perseverance auf dem Mars ist nun veröffentlicht worden. Es wurde von österreichischen Bildanalysten von Joanneum Research und VRVis aus 96 Bildpaaren der am Rovermast befindlichen Stereokameras Mastcam-Z erstellt, wie Teamleiter Gerhard Paar berichtete. Zu sehen ist das Video, das einen realistischen Eindruck vom Landegebiet vermittelt, auf Youtube und der Blogseite des Mastcam-Z-Teams.

PRo3D Space

Erste hochaufgelöste Aufnahmen und Audio-Aufzeichnungen des Rovers, darunter auch von der Landung am 18. Februar selbst, hat die Nasa bereits veröffentlicht. Auch detailreiche Panorama-Bilder von der Marslandschaft hat Perseverance schon geschickt. Mitte der vergangenen Woche haben die Spezialisten von JR und des Wiener Forschungszentrums für Virtual Reality und Visualisierung (VRVis) ihr rund eineinhalbminütige Umgebungsvideo dem Wissenschaftsteam der Nasa zukommen lassen. Nun wurde auch dieses für die Öffentlichkeit freigegeben.

Leistungsstarkes Roverauge

"Die Mitglieder des Mastcam-Z-Wissenschaftsteams in unserer Arbeitsgruppe für Stereo- und Digital-Terrain-Modelle planen, testen und codieren seit Jahren, um sich auf den Strom hochauflösender 3D-Bilder vorzubereiten. Nun haben wir das erste Video", sagte Paar. Sein Team verwendete Bilder, die die beiden leistungsstarken Stereo-, Farb- und Zoomkameras am rund zwei Meter hohen Mast des Rovers geschossen haben, um jeden Bildpunkt dreidimensional zu beschreiben und daraus sogenannte texturierte Punktwolken sowie Visualisierungen zu erzeugen.

Die Bilder wurden bei einer Zoomposition von 34 mm (Weitwinkel) aufgenommen. "Zu sehen ist die Umgebung des Landeplatzes, die ersten 30 bis 40 Meter", sagte Paar. In naher Zukunft dürfe man mit "viel mehr solchen Überflügen" rechnen, da mehr Mastcam-Z-Stereoprodukte, darunter viele mit höher auflösenden Zoomwerten, erwartet werden.

Mit dem von VRVis entwickelten 3D-Viewer wird den Wissenschaftern die interaktive Erkundung und geologische Interpretation der 3D-Rekonstruktionen der Marsoberfläche ermöglicht. (APA, red, 1.3.2021)