Mittels Handtuch reservierte Liegen am Swimmingpool: Heuer könnten die Briten schneller sein als die Deutschen.

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Es klingt ein bisschen wie "ätschi, bätschi", was die Briten da den Deutschen zeigen wollen: Beide Nationen haben Mallorca zu ihrer Lieblingsinsel erklärt. Und so, wie es aussieht, nehmen die Briten ihren Vorsprung beim Impfen nun zum Anlass, um den Germanen eine lange Nase zu drehen. Nach dem Motto "In diesem Jahr wird euch das Liegenreservieren am Hotelpool nicht gelingen, denn wir sind zuerst da". Auf diese Weise stichelte schon Anfang Februar zum Beispiel der "Telegraph": "Keine deutschen Handtücher in Sicht". Nach dem EU-Impffiasko hätten England-Touristen dieses Jahr die Strände für sich.

Tatsächlich war es in den Vor-Corona-Jahren an Hotelpools oft zu kuriosen Auseinandersetzungen vor allem zwischen Deutschen und Briten um leere Liegen gekommen, wie das "Mallorca Magazin" zu berichten weiß. So manche Feriengäste beider Nationalitäten hatten sich angewöhnt, ganz dem Klischee entsprechend bereits am frühen Morgen Handtücher auf Liegen zu platzieren, was Spätaufsteher ärgerte.

Angst vor Mutanten

Der Wirtschaftsexperte Moritz Schularick sagte unterdessen im Spiegel, dass die Impfkampagne in Deutschland drei Monate länger dauern könnte. Das bedeute, dass die Bundesbürger anders als die Einwohner anderer Länder wie Großbritannien möglicherweise längere Zeit keinen Urlaub machen könnten.

Schon scheinen deutsche Medien fast darauf zu hoffen, dass den Engländern noch etwas dazwischenkommt, nämlich eine neue Corona-Mutation. Auf bild.de ist diesbezüglich zu lesen: "Das genau könnte den Briten noch die Urlaubspläne verhageln: In Kent (Südengland) grassiert derzeit eine neue Kreuzung von britischen und südafrikanischen Coronaviren." Ausgerechnet gegen diese Mutation erweise sich der Briten-Impfstoff von Astra Zeneca als deutlich machtloser, berichtet bild.de und beruft sich dabei auf eine in der "Financial Times" zitierte Studie.

Ein Gesundheitsexperte der deutschen Sozialdemokraten aber warnt: "Wenn diese Variante auch uns erwischt, dann müssen wir über das Ausrollen unserer Handtücher an Europas Stränden erst gar nicht nachdenken." (max, 2.3.2021)